Täglich bis 18 Uhr kümmern sich zurzeit zwei Erzieherinnen um vier Kinder zwischen einem und zwei Jahren. "Bis Anfang 2015 werden wir insgesamt neun Kinder aufnehmen können", sagt "Hydro"-Personalleiterin Cordula Dressler. Die Nachfrage unter den rund 2000 Angestellten im Werk Grevenbroich sei überraschend groß, bereits Schwangere würden sich für einen Platz in der neuen Großtagespflege interessieren. "Damit können Eltern wieder einfacher in den Beruf zurückkehren", sagt Hydro-Sprecher Peter-Michael Steffen.
Für das Angebot wurde eine frühere Werksvilla aus den 1930er Jahren in sieben Monaten kernsaniert und für eine halbe Million Euro umgebaut; neben einem Gruppenraum gibt es einen Ruheraum, einen Essensraum und ein Außengelände mit Kriechtunnel und Spielgeräten. "Gerade für die Kleinsten fehlen in Grevenbroich noch Betreuungsplätze", sagt Werksleiter Stefan Kästner. Außerdem können sich die Erzieherinnen um Mitarbeiter-Kinder im Alter bis zwölf Jahre kümmern, wenn diese kurzfristig Betreuung brauchen, etwa wegen eines Brückentags.
Für Bernd Vogel und seine Partnerin waren die "Walzenwichtel" die einzige Chance, Schichtdienst und Familienleben vereinbaren zu können. "In Bedburg haben wir drei Absagen bekommen. Zudem passten die Öffnungszeiten nicht zu meiner Arbeitszeiten", erklärt der Schichtarbeiter, der alle drei Wochen in einem anderen Modus wechselt. "Mit Öffnungszeiten von 8 bis 16 Uhr ist mir nicht geholfen", sagt Vogel. Bei den "Walzenwichteln" fühle sich Samira wohl, das sei auch ihm sehr wichtig. Ohne Erfolg hat auch Hydro-Mitarbeiter Kevin Horn (33) aus Grevenbroich-Elsen nach einem Kita-Platzgesucht. Auch er ist zufrieden, dass sein Sohn Frederik (2) unweit von Papas Arbeitsplatz betreut wird: "Die flexiblen Zeiten sind ideal", sagt der Familienvater. Frederiks Geschwisterchen soll ebenfalls ein "Walzenwichtel" werden – angemeldet wird es aber erst nach der Geburt.
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