Der "Närrische Maulkorb" wird inzwischen wieder alle zwei Jahre verliehen. 2016 wird dann das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) der Gastgeber sein, das gemeinsam mit dem Karnevalsausschuss (KA) Neuss und dem Mönchengladbacher Karnevalsverband (MKV) in der sogenannten Elefantenrunde diesen Preis auslobt. 2012 wurde der Düsseldorfer Malerfürst Markus Lüpertz in Mönchengladbach geehrt, der aber ebenso für den gestrigen Abend abgesagt hatte wie nahezu alle anderen bisherigen "Maulkorb"-Träger – mit einer Ausnahme: Bernd Müller (2009), der in Neuss lebende WDR-Moderator sah aufmerksam zu, wie es seinem Nachnach-Nachfolger erging. Vor allem aber hörte er die spritzig-nachdenkliche Laudatio, die der Kölner Stadtdechant Robert Kleine in seiner Heimatstadt Neuss auf den neuen Ordensträger hielt.
Willibert Pauels verkünde die frohe Botschaft, bis zu seiner Erkrankung im Sommer 2012 habe er das besonders zwischen dem 11. 11. und Aschermittwoch auf den großen Bühnen des (Kölner) Karnevals getan: "Von Anfang an hielt er den Oberen den Spiegel vor. In der guten Tradition des Hofnarren konnte er aussprechen, was viele dachten – und das Ganze nie bösartig, sondern so charmant, dass ihm keiner böse sein konnte." Dabei nutze er die Bühne für ein persönliches Glaubenszeugnis, "das im Saal nicht nur die Menschen erreicht, denen Glaube und Religion etwas bedeutet". Mit roter Nase, Brille und schwarzem Hut als seine Erkennungszeichen stieg er zu einem Sympathieträger für die Kirche auf.
Mit Neuss verbindet Willibert Pauels wichtige Lebensabschnitte. Im Marianum ebnete sich sein Weg – so Kleine – "vom Diakon zum Dia-Clo(w)n". Bei den Sitzungen der "KG Löstige Marianer" ging Pauels erstmals in die Bütt. Damals lernte er auch Kleine kennen. Benno Jakubassa, den Neusser SPD-Chef, kennt er noch länger. Beide gingen in Wipperfürth zur Schule. Vor dem Zeughaus begrüßten sie sich herzlich.
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