Mittwoch, 5. Februar 2014

Korschenbroich Feuerwehr bereitet sich auf den Digitalfunk vor

Feuerwehrleute gehen für neue Technik auf Funkloch-Suche – wie bei einer "Schnitzeljagd". 2013 rückte die Wehr zu 394 Einsätzen aus. Von Sebastian Meurer
 
Arbeit hat die Freiwillige Feuerwehr Korschenbroich reichlich: Mit 394 Einsätzen mussten die Feuerwehrleute im vergangenen Jahr 30 Mal öfter ausrücken als 2012. "Es war alles dabei, von der Ölspur bis zum Verkehrsunfall", sagt Frank Baum, Leiter der Feuerwehr.
In diesem Jahr steht die Wehr zusätzlich zu Einsätzen, Übungen und Fortbildungen noch vor einer weiteren wichtigen Aufgabe: der Einführung des Digitalfunks. Die war in Deutschland bereits zur Fußballweltmeisterschaft 2006 vorgesehen, hatte sich aber immer wieder verzögert. In diesem Jahr wird es in jedem Fall ernst: Ab 2015 nämlich werden die analogen Frequenzen nicht mehr gewartet, so dass der Feuerwehr ohne Digitalfunk ein fatales Kommunikationsproblem drohen würde. Für den Digitalfunk sind 100 000 Euro eingeplant.
Neben Schulungen für den Digitalfunk wird es auch originell anmutende Übungen geben. "Wir wollen dabei das gesamte Stadtgebiet genau nach Funklöchern ,ausleuchten'", erläutert Frank Baum. Dabei werden die Feuerwehrleute Baum zufolge "wie bei einer Schnitzeljagd" zu verschiedenen Punkten im Stadtgebiet geschickt und müssen der Einsatzleitung verschiedene Informationen melden. Frank Baum ist relativ sicher, dass dabei einige Schwachstellen zutage gefördert werden und das eine oder andere Funkloch zu schließen sein wird.

Bei allen Vorbereitungen ist die Feuerwehr natürlich weiter rund um die Uhr einsatzbereit – wie 2013: 195 Brände und 199 Technische Hilfeleistungen mussten die Feuerwehrleute im vergangenen Jahr bewältigen. Mehr als die Hälfte der Einsätze entfiel auf die drei größten der sechs Korschenbroicher Feuerwehreinheiten. Der Löschzug Korschenbroich musste 82 Mal ausrücken, der aus Kleinenbroich 70 Mal, und die Glehner waren 52 Mal im Einsatz. 46 Mal rückte die vor einem Jahr beschaffte und beim Löschzug Glehn stationierte Drehleiter aus.
Besonders beachtlich: 3800 Stunden waren die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute 2013 im Einsatz. Wichtig ist für ihre Arbeit eine zeitgemäße Ausrüstung: Am Ende des Monats werden Frank Baum, Löschzugführer Thomas Baum und einige andere Mitglieder des Löschzugs Korschenbroich in Giengen an der Brenz ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 20 abholen. Der wagen kostet 432 000 Euro und soll 20 Jahre lang seinen Dienst tun. Mitte des Jahres wird es für den Löschzug einen Gerätewagen für Gefahrgut geben. Zudem wird nach Auskunft von Baum ein neues Tanklöschfahrzeug ausgeschrieben.
Quelle: NGZ

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