Mit diesem Projekt unternimmt die Stadt einen neuen Anlauf, um die Gänsepopulation im Landschaftsschutzgebiet Jröne Meerke und die durch sie verursachten Probleme in den Griff zu bekommen. Es sind aktuell drei Anträge, die die Stadt dazu an vorgesetzte Behörden gerichtet hat. Alle dienen dem Ziel, den Bruterfolg der Elterntiere einzuschränken und so die Gesamtzahl der Gänse in diesem Naherholungsgebiet zu reduzieren. An eine Eliminierung der Kolonie sei in keiner Weise gedacht, heißt es beim Kreis.
Über die Genehmigung des Steges muss der Rhein-Kreis als Untere Wasserbehörde entscheiden. Als untere Landschaftsbehörde liegt ihm der Antrag vor, Bäume und Buschwerk auf der Insel auszulichten. Eine erhebliche Beeinträchtigung für den Naturhaushalt kann der Kreis darin nicht erkennen und auch das Bild der Landschaft werde "nur wenig verändert."
An die Obere Jagdbehörde wiederum hat die Stadt erneut die Bitte gerichtet, aus den Gelegen der Schneegänse Eier entnehmen zu dürfen. Im Vorjahr hatte die Genehmigung dazu das Neusser Rathaus erst Pfingsten und damit zu spät erreicht. Denn als die Gelege kontrolliert wurden, fand man dort keine Eier, dafür aber ein bis zwei Tage alte Küken. In diesem Jahr ist man früher dran. Die fernmündliche Zusage ging schon Ende Januar ein, erklärt Stadtpressesprecher Michael Kloppenburg, der schriftliche Bescheid werde in Kürze erwartet.
Die Zahl der Gänse zu reduzieren, ist aber auch aus Gründen des Tierschutzes geboten. Denn auf den Rasenflächen in dem Nahrerholungsgebiet fanden die Tiere nicht ausreichend Äsung. "Sie sind an der unteren Grenze ihrer Kondition", urteilte Johann Mooij von der Biologischen Station Wesel schon im Vorjahr. Er regte an, jede Gans, derer man habhaft werden kann, "der Natur zu entziehen".
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