"Aus dem Riss kommt ein haarfeiner Wasserstrahl." Doch die WGV sind in Habachtstellung: "Wir kontrollieren die Leitung mehrmals täglich. Wenn das Leck größer wird, müssen wir das Bad sofort schließen", so Baumgardt. Sonst drohten nämlich 1000 Kubikmeter Wasser aus dem Becken den Keller samt Badtechnik zu fluten.
Mit dem Schaden bestätigen sich offensichtlich Befürchtungen im Rathaus: Erst am Montag hatte Erster Beigeordneter Michael Heesch erklärt, dass das Bad technisch und baulich marode sei: "Es ist sehr schwierig, den Betrieb aufrecht zu erhalten."
Manchmal habe er mit Blick aufs Bad "Schweißperlen auf der Stirn" stehen. War das etwa eine Vorahnung? Mehr als 40 Jahre alt ist die Schwimmstätte, immer wieder stehen Reparaturen an. Doch die altersschwache Technik muss noch einige Monate durchhalten: Nach der Freibadsaison, Anfang August, Ende September, soll der Abriss beginnen – und dann wird neu gebaut. "Die nun eingetretene ,Störung' macht deutlich, wie wichtig der Umbau des Schlossbades ist", erklärte Bürgermeisterin Ursula Kwasny gestern.
Von der Schließung betroffen ist nicht nur der öffentliche Badebetrieb: Acht Schulen und sieben Vereine nutzen das Bad, sie sollen informiert werden. "Das ist keine schöne Nachricht", sagte Norbert Steffen, Vorsitzender des Turnklub Grevenbroich, gestern. "Wir haben 15 Schwimmkurse im Bad, allein samstags sind 100 Menschen dabei." In so kurzer Zeit ist es schwierig, alle Teilnehmer über die Schließung zu informieren." Und viele hätten "kein Verständnis, wenn sie vor verschlossenen Türen stehen".
Doch Steffen sagt auch: "Es gibt einen Silberstreif am Horizont, nach einer Woche geht es weiter". Der Verein blickt bereits auf die lange Schließzeit des Bades während es Neubaus bis 2016: "Wir hoffen, dass wir einen teilweisen Ausgleich in umliegenden Bädern finden."
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