Klar, dass sie dort gestern bei der Trainingseinheit auf der Piste auch kurz über die Olympischen Spiele gesprochen haben. Schließlich eint die Mitglieder die Liebe zum Wintersport. Das zeigt sich auch am Boom der Skiabteilung: 180 Mitglieder zählt diese mittlerweile. Martina Becker, Vorsitzende der Skiabteilung, betont: "Im Kinder- und Jugendbereich haben wir inzwischen Wartelisten. Einige Kinder mussten zuletzt drei Jahre warten, ehe sie bei uns aktiv werden konnten."
Dafür sind sie inzwischen so richtig dabei: Trainiert wird bei der SG Neukirchen-Hülchrath in verschiedenen Gruppen. Die Erwachsenen treffen sich einmal monatlich in der Skihalle, die Kinder und Jugendlichen feilen jede Woche an ihrem Können – in vier Breitensport- und zwei Rennsportgruppen. Natürlich gehen die Skifahrer der SG Neukirchen-Hülchrath auch auf die Jagd nach Podestplätzen. "Zurzeit fiebern unsere Nachwuchsrennfahrer den Westdeutschen Schülermeisterschaften am 15. und 16. Februar entgegen. Allerdings ist noch nicht klar, ob sie angesichts des Schneemangels im Sauerland stattfinden können", sagt Martina Becker.
Das ist die Krux des milden Winters: Während in Sotschi am Schwarzen Meer heute die Olympischen Winterspiele in einer traditionell mehr als Bade- und Kurstätte bekannten Region beginnen und die Pisten dort aufwendig präpariert werden, gibt's solchen Luxus im Sauerland natürlich nicht. "Unsere Schüler sind in der Warteschleife. Sie haben jetzt lange für die Rennen trainiert – und müssen nun bangen, ob diese überhaupt ausgerichtet werden können."
Die Erwachsenen der SG Neukirchen-Hülchrath haben in diesem Jahr aus beruflichen Gründen darauf verzichtet, an den Meisterschaftsrennen teilzunehmen. "Da muss man sich auch etwas Zeit freiboxen, das ist nicht immer einfach", sagt Martina Becker. Die 42-Jährige leitet die Ski-Abteilung mit Begeisterung. Seit dem vergangenen Jahr hat sie das Amt inne, zuvor war sie Jugendwartin der Skisportler.
Nicht umsonst hat der Österreicher Wolfgang Ambros in seiner Hymne aufs "Schifoan" gesungen, es sei das "Leiwandste, woas ma si nur vorstö'n koann". Wer noch nie in den Bergen war, mag denken: Was immer der da singt, lass ihn einfach. Begeisterte Wintersportler aber erklären: "Recht hat er, der Ambros. Skifahren ist das Schönste, was man sich nur vorstellen kann."
Und das sogar in der Heimat am flachen Niederrhein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen