Geschäftiges Treiben herrschte gestern in einem Unterrichtsraum, der sonst dem Erdkundeunterricht dient. Ein Schüler nach dem anderen ließ seine Personalien für die gute Tat registrieren – dann ging's zur Sache: Schülerin Lisa Klein überreichte an einer von zehn Stationen etwas, das wie zwei extra-lange Ohrenstäbchen aussieht. "Jeweils 30 Sekunden an der Wangenschleimhaut reiben, dann zwei Minuten trocknen lassen", erklärte die 17 Jährige den Wangenabstrich – der erste Schritt, um vielleicht mal ein Leben zu retten.
Yara Fröhlich (17) aus der Stufe zwölf ist gerade an einer Station fertig: "Ich möchte anderen helfen. Wenn ich oder ein Verwandter Leukämie hätte, würde ich mich auch freuen, wenn andere Hilfe leisten." Auch Jonas Danullis (17) nahm den Abstrich vor: "Es ist schwer, einen geeigneten Stammzellspender zu finden, deshalb sollten viele mitmachen." Lehrer Benjamin Lux (32) ließ sich ebenfalls registrieren. "Wann hat man schon die Möglichkeit, Leben zu retten?", meint er. Vor der Aktion gab's einen Informationsvortrag in der Aula. Wichtig: Mit der Registrierung gehen die Teilnehmer keine Verpflichtung zu einer späteren Stammzellspende ein.
Die Initiative für die Aktion ging vom Schulsanitätsdienst aus, der von Lisa Klein und Maximilian Wipperfürth (17) geleitet wird. "Lehrer erfuhren von einem Schulprojekt der DKMS. "Wir setzten uns zusammen und beschlossen: ,Das ist eine Super-Sache, da machen wir mit'", erklärt Maximilian Wipperfürth.
Zimmermann erläuterte, was mit den Abstrichen nun passiert. Sie werden im Labor analysiert und dann in die DKMS-Datenbank aufgenommen. Wenn ein Registrierter für eine Transplantation in Frage kommt, stehen zunächst eine Blutprobe und Untersuchungen an, um zu klären, "ob es sich wirklich um einen genetischen Zwilling handelt." Kommt es zu einer Transplantion, ist für den Spender nur in 20 Prozent eine Operation nötig.
Mit der Beteiligung – zwei Drittel der Schüler ab 17 machten mit – war Maximilian Wipperfürth sehr zufrieden. "Wir planen in zwei Jahren eine weitere Aktion."
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