Freitag, 7. Februar 2014

Grevenbroich 1 Schüler wollen Leben Krebskranker retten

Gymnasiasten organisierten eine große Registrierungsaktion für Schüler und Lehrer – zusammen mit der Knochenmarkspenderdatei. Von Carsten Sommerfeld
 
Blutkrebs – die Diagnose ist für Kranken und Angehörige niederschmetternd. Helfen kann ein geeigneter Stammzellspender – mehr als vier Millionen Spendenwillige sind in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registriert. Jetzt kommen viele weitere dazu: Der Schulsanitätsdienst am Pascal-Gymnasium organisierte eine Registrierungsaktion an der Schule – in Kooperation mit der DKMS. 207 Schüler ab 17 Jahren und Lehrer machten mit.
Geschäftiges Treiben herrschte gestern in einem Unterrichtsraum, der sonst dem Erdkundeunterricht dient. Ein Schüler nach dem anderen ließ seine Personalien für die gute Tat registrieren – dann ging's zur Sache: Schülerin Lisa Klein überreichte an einer von zehn Stationen etwas, das wie zwei extra-lange Ohrenstäbchen aussieht. "Jeweils 30 Sekunden an der Wangenschleimhaut reiben, dann zwei Minuten trocknen lassen", erklärte die 17 Jährige den Wangenabstrich – der erste Schritt, um vielleicht mal ein Leben zu retten.
Yara Fröhlich (17) aus der Stufe zwölf ist gerade an einer Station fertig: "Ich möchte anderen helfen. Wenn ich oder ein Verwandter Leukämie hätte, würde ich mich auch freuen, wenn andere Hilfe leisten." Auch Jonas Danullis (17) nahm den Abstrich vor: "Es ist schwer, einen geeigneten Stammzellspender zu finden, deshalb sollten viele mitmachen." Lehrer Benjamin Lux (32) ließ sich ebenfalls registrieren. "Wann hat man schon die Möglichkeit, Leben zu retten?", meint er. Vor der Aktion gab's einen Informationsvortrag in der Aula. Wichtig: Mit der Registrierung gehen die Teilnehmer keine Verpflichtung zu einer späteren Stammzellspende ein.
Die Initiative für die Aktion ging vom Schulsanitätsdienst aus, der von Lisa Klein und Maximilian Wipperfürth (17) geleitet wird. "Lehrer erfuhren von einem Schulprojekt der DKMS. "Wir setzten uns zusammen und beschlossen: ,Das ist eine Super-Sache, da machen wir mit'", erklärt Maximilian Wipperfürth.

Seit einem Jahr laufen die Vorbereitungen. Firmen und Geldinstitute wurden angesprochen, um dieTypisierungen zu bezahlen, 50 Euro kostet die DKMS eine Typisierung. Beim Aufbau der Stationen halfen Schüler mit. Mona Zimmermann vom DKMS-Büro in Köln war voll des Lobes: "Die Resonanz ist großartig, und die Registrierung ist toll organisiert." Auch Schulleiter Manfred Schauf sagte: "Das Engagement der Schüler ist beachtenswert."
Zimmermann erläuterte, was mit den Abstrichen nun passiert. Sie werden im Labor analysiert und dann in die DKMS-Datenbank aufgenommen. Wenn ein Registrierter für eine Transplantation in Frage kommt, stehen zunächst eine Blutprobe und Untersuchungen an, um zu klären, "ob es sich wirklich um einen genetischen Zwilling handelt." Kommt es zu einer Transplantion, ist für den Spender nur in 20 Prozent eine Operation nötig.
Mit der Beteiligung – zwei Drittel der Schüler ab 17 machten mit – war Maximilian Wipperfürth sehr zufrieden. "Wir planen in zwei Jahren eine weitere Aktion."
Quelle: NGZ

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