Freitag, 7. Februar 2014

Korschenbroich Sanierung von St. Dionysius dauert länger

Die Arbeiten in der Pfarrkirche St. Dionysius werden auf unbestimmte Zeit andauern. Denn notwendige Arbeiten müssen aus finanziellen Gründen ins nächste Jahr geschoben werden. Süd- und Nordseite müssen renoviert werden. Von Rudolf Barnholt
,
Thomas Goldmann ist Architekt, Vorsitzender des Kirchenbauvereins Kleinenbroich und Oldtimer-Besitzer. Wenn er die Pfarrkirche St. Dionysius derzeit nach der Skala der Oldies auf vier Rädern bewerten müsste, würde er eine "Drei minus" vergeben.
Zurzeit wird an dem Gotteshaus, das am 6. Februar 1870 eingesegnet wurde, zwar fleißig gewerkelt. Aber es sind noch weitere Arbeiten erforderlich, die aus finanziellen Gründen dieses Jahr wohl nicht mehr vergeben werden können. Der Kirchenbauverein möchte daher seine Mitgliederwerbung verstärken; außerdem soll es zum zehnjährigen Bestehen gemeinsam mit der DJK Kleinenbroich ein großes Fest geben. Klar: Die Überschüsse kommen dem Verein und somit der Kirche zugute.
Dr. Reiner Tillmanns vom Kirchenvorstand weiß, dass die Marmorplatten an den beiden Längsseiten der Kirche 1962 angeschafft wurden, weil die weiße Farbe immer wieder auf die Kleidung der Kirchenbesucher abfärbte. Der noble französische Jura-Marmor kostete damals 8000 D-Mark, der Betrag wurde von den Gemeindemitgliedern gespendet. Unter der Regie von Thomas Goldmann wurden die Marmorplatten jetzt entfernt und gelagert. "Wir möchten sie gerne verkaufen, haben aber bis jetzt noch keinen Interessenten", sagt der 53-Jährige. Der Marmor wurde entfernt, weil sich im Mauerwerk Nässe gebildet hatte. Im Sommer soll ein Sanierputz aufgetragen werden, die Verantwortlichen hoffen, dass das Problem "Feuchtigkeit" damit gelöst ist.

Eine Radikalmaßnahme in Form der so genannten Horizontalsperre wäre sehr teuer – Goldmann geht von rund 450 Euro pro laufendem Meter aus. Zum Glück hat die Aachener Gerüstbaufirma Creutz die Einrüstung über den Winter stehen gelassen. "Die Schiefereindeckung ist schadhaft, das hat uns überrascht", erklärte Reiner Tillmann. Schließlich stamme diese von 1960, sei also noch nicht so alt. Dafür werde jetzt hochwertiger Moselschiefer verwendet. Das Mönchengladbacher Unternehmen muss filigrane Arbeiten ausführen.
54 000 Euro musste der Kirchenvorstand dazu in die Hand nehmen, 70 Prozent zahlt das Bistum in Aachen. "Wir müssen jetzt erstmal sparen", erklärt Dr. Tillmanns. Er und Thomas Goldmann gehen nicht davon aus, dass die ausstehenden Arbeiten noch dieses Jahr vergeben werden können. Vor allem die Südseite muss renoviert werden: Fugen und Sandsteineinfassungen sind durch Witterungseinflüsse schwer beschädigt worden. Handlungsbedarf besteht auch an der Nordseite. Reiner Tillmanns (50) befürchtet, dass auf die Kirchengemeinde Kosten im mittleren fünfstelligen Bereich zukommen werden.
Quelle: NGZ

Keine Kommentare: