Marlies W. hatte sich regelmäßig bei dem 57-Jährigen aufgehalten, nach Auskunft von Nachbarn im vergangenen Jahr auch längere Zeit bei ihm gewohnt. "Seitdem Herr M. vor einigen Jahren hier eingezogen war, hat sie ihn immer wieder besucht", berichtet Michael Müller (48), der im selben Haus wohnt. Er ist geschockt von der Tat. "Es ist kein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass da jemand umgebracht wurde", sagt er. Den Einsatz von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Spurensicherern konnte er in der Nacht zu gestern von seiner Wohnung aus genau verfolgen.
Unbekannt ist Marlies W. der Polizei allerdings nicht. Immer wieder hatten Anwohner die Beamten gerufen, weil sie sich von der 64-Jährigen belästigt fühlten. Die Hausverwaltung habe der Seniorin deshalb schon ein Hausverbot erteilt, die Polizei außerdem mehrere Platzverweise.
Nachbarn zufolge soll die Frau mit den feuerroten glatten Haaren, die meist mit einem Einkaufstrolley unterwegs war, keinen festen Wohnsitz gehabt und vor den nahe gelegenen Geschäften häufig gebettelt haben. Dennoch ist die Betroffenheit nach dem Verbrechen groß. "So etwas hat niemand verdient", sagt auch Udo Schenk (50), der am Artur-Platz-Weg Blumen verkauft. "Das tut einem sehr leid."
Die Wohnung in dem 15-Parteien-Haus ist jetzt versiegelt. Die Eingangstür sieht unversehrt aus. Hinter den Fenstern, die zum Garten hinaus gehen, suchten auch gestern noch Beamte nach Spuren. Geräusche, die auf die Tat hingedeutet hätten, hat Michael Müller nach eigenen Angaben nicht mitbekommen. "Ich habe Marlies W. das letzte Mal vor etwa zwei Wochen das Haus verlassen sehen", berichtet er. Auch M. W. M. habe er etwa ebenso lang nicht mehr gesehen.
Die Polizei will heute weitere Ermittlungsergebnisse bekanntgeben.
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