Die
"Künstler in Korschenbroich" (KiK) haben Erfahrungen gesammelt und sich
zu einer Marke entwickelt. Jetzt streben sie in die Region.
Von Ruth Wiedner
Weniger ist manchmal mehr. Diese Volksweisheit hat
sich KiK für dieses Jahr auf die Fahne geschrieben. "Das heißt nicht,
dass wir komplett abtauchen. Im Gegenteil", erklärt Robert Jordan (61).
Die Initiative "Künstler in Korschenbroich" hat sich in den fünf Jahren
ihres Bestehens zu einer Marke entwickelt. "Wir sind mit unseren
Veranstaltungen gezielt am Start." Auf zusätzlich Spontanes vor der
Haustüre will Jordan hingegen verzichten. Dafür hat sich KiK für neue
Mitglieder aus der Nachbarschaft geöffnet: "Wer mitmachen möchte, ist
bei uns willkommen." Und weiter macht der Ideengeber und Kurator Lust
auf die anstehenden Jahresprojekte: "Das ist für uns mit ein Grund, in
die Region zu gehen." Unter anderem werden die KiKler nach Nettetal und
Bracht ausschwärmen. Drei weitere Aktionen in der Region sind in der
Planung, aber laut Jordan noch nicht komplett ausgereift.
Was im September 2009 auf Jordans Initiative hin bei
ihm in Scherfhausen angeschoben wurde, hat heute ein gutes Fundament.
"Wir haben mittlerweile 32 Mitglieder", freut sich der engagierte
Kunstfreund über den ungebrochenen Zuspruch. Neu bei KiK sind Astrid
(Malerei) und Tom (Fotografie) Puttins aus Korschenbroich, Ulrike Palm
(Malerei) aus Neuss, Erika Wildtraut (Malerei/Bildhauerei) und Ursula
Breuer-Kieven (Malerei), beide aus Gladbach. Trotz der Öffnung – was
bleibt, ist der Name: "Wir halten an KiK fest, unser Schwerpunkt ist
Korschenbroich."
Neben einigen Einzelausstellungen – Irmgard Heckner
und Christian Schwarz stellen im Nassauer Stall in Wickrath aus – treten
die KiKler vom 1. bis zum 29. Juni im Korschenbroicher Kulturbahnhof
auf. Die Präsentation "Vom Bahnhof zum Atelier" mündete auch in diesem
Jahr wieder in die Aktion "Arbeitsplatz Kunst" (14./15. Juni).
"Bracht ganz kunstvoll" heißt es vom 20. bis 29. Juni
für Erika Wildtraud, Hubertine Wingerath, Astrid und Tom Puttins.
"Brüggen-Bracht ist ein kleiner, verwaister Ort, der sich über die Kunst
wachküssen lassen will." Das ist die Idee von Silke Bekstedde, die dort
als Architektin und Künstlerin arbeitet und lebt. Einen Austausch mit
Nettetal hat der Herrenshoffer Steinmetz Manfred Mangold angestoßen. Er
ist KiKler, lebt in Korschenbroich und hat seine Werkstatt in Nettetal.
Dass der fünfte Geburtstag farbenfreudig gefeiert
werden soll, versteht sich bei Künstlern von selbst. "Wir sind
angekommen, man nimmt uns wahr", fasst Jordan das Erreichte zusammen.
"Und genau das wollen wir beim Straßenfest der Kunst am 20. September
gebührend feiern." Dass sich der Ideengeber als Veranstaltungsort sein
Elternhaus in Scherfhausen ausgesucht hat, wird von allen KiKlern
begrüßt. Zuvor wird es im Juni aber noch eine Kooperation mit
"Korschenbroich liest" geben – eine Vernetzung von Literatur, Kunst und
Musik.
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