"Die Kombination von Drogeriemarkt, Edeka und Apotheke würde den Standort am Hammerwerk stärken", sagte Dorothea Rendel, Leiterin des städtischen Planungs-Fachbereichs. Damit würde er in direkte Konkurrenz zu dem nahegelegenen Bahnhofsviertel treten, das in den nächsten Jahren mit Hilfe von Landesmitteln aufgewertet werden soll. Rendel warnte die Planungspolitiker eindringlich davor, gegen das vom Rat verabschiedete Einzelhandelsstandort-Konzept der Stadt zu agieren, das sich eine Apotheke am Hammerwerk ausspreche – "sonst können wir Probleme mit der Städtebauförderung bekommen".
Obwohl die CDU am Vortag noch "pro Apotheke" tendierte, signalisierte Ratsherr Wolfgang Kaiser nach dieser bisher nicht bekannten Sachlage den Rückzug: Wolle die Stadt in den Genuss der ISEK-Förderung kommen, müsse sie sich an das Einzelhandelsstandort-Konzept halten, dies sei zwingend. "Auch wenn wir nicht für eine stringente Auslegung dieses Papiers sind, werden wir uns gegen die Apotheke entscheiden – um die Fördermittel nicht zu gefährden", betonte Kaiser. Ähnlich argumentierte Jürgen Linges von der SPD: "Für uns steht das Integrierte Stadtentwicklungs-Konzept im Vordergrund." Und Karl-Heinz Wolf (FDP) betonte: "Wenn wir zwischen Apotheke und ISEK abwägen müssen, werden wir dem Vorschlag der Stadt folgen." Wolf gab jedoch zu bedenken, dass die Eigentümer des Praktiker-Markts voraussichtlich gegen diese Entscheidung klagen würden: "In diesem Fall hoffe ich, dass die Stadtverwaltung den Prozess verliert, damit die Apotheke angesiedelt werden kann, ohne dass Städtebauförderungsmittel verloren gehen."
Dirk Gawlinski von den Grünen sah nicht in einer Apotheke, sondern in einem Drogeriemarkt das Problem. "Denn der betreibt Nahversorgung und hätte dürfte dort nicht dahin", sagte der Fraktionschef. Ohnehin zweifelt er daran, dass eine Apotheke die Attraktivität eines Standorts stärkt.
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