Dienstag, 25. März 2014

Neuss Pfarre St. Cyriakus feiert 150-jähriges Bestehen

Zu ihrem Jubiläum hat die Gemeinde ein großes Programm mit Kirchenkabarett, Führungen und Open-Air-Gottesdienst vorbereitet. Von Julia Rommelfanger
 
Das Programm steht, ein halbes Jahr lang wird gefeiert: Die katholische Pfarrgemeinde St. Cyriakus feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen. Schon seit zwei Jahren laufen dafür die Vorbereitungen der Kirche und des Ortsausschusses.
"Wir wollen mit unserem Programm für Kopf und Seele möglichst vielen die Möglichkeit einer Teilnahme bieten, auch Interessierten außerhalb unserer Pfarrei", sagt Gemeindereferentin Rita Justenhoven-Ockermann, die für die etwa 4000-köpfige Gemeinde im Neusser Süden zuständig ist.
Um das Jahr 303 wurde der Märtyrer Cyriakus während der Christenverfolgung in Rom enthauptet. Mehr als 1500 Jahre später weihte Pastor Rudolf Dionysius Hubert Hüsen in Grimlinghausen eine Kirche mit dem Heiligen als Pfarrpatron ein. "Die feierliche Einweihung ging auf den 13. Oktober 1864 zurück. So war es jedenfalls zu lesen im Neußer Kreis- und Intelligenz-Blatt", erklärt Historiker Karl Kuhl, der mit Hilfe anderer Gemeindemitglieder eine aufwendige Festschrift gestaltet hat.
Viel steht für das Jubiläum auf dem Programm: Von März bis Oktober finden neben Ausstellungen, Vorträgen und Kirchenführungen beispielsweise ein Kirchenkabarett und ein Open-Air-Gottesdienst am Rheinufer statt. Höhepunkte sind der Weihetag am 13. Oktober, die "Nacht der Offenen Kirche" am 24. Oktober und das Pontifikalamt mit Weihbischof Dominikus Schwaderlapp am 26. Oktober. "Wir feiern nicht nur das Kirchengebäude, sondern vor allem die Gemeinde", sagt Justenhoven-Ockermann.

So beschäftigen sich alle Gruppierungen der Pfarrei mit "lebendiger Kirche"; Schulkinder gestalten einen Gottesdienst, die Kinder der Kita St. Cyriakus bauen eine Kirche aus Kartons. Die evangelische Nachbargemeinde der Friedenskirche Uedesheim kommt zu einem ökumenischen "Sit Out", und die Senioren erzählen Historiker Kuhl Geschichten aus den 1950er Jahren, als die durch Bomben sehr beschädigte Cyriakus-Kirche restauriert und erweitert wurde. "Der Umbau von 1954 kam einem Neubau gleich, weil nur Turm und Chor erhalten blieben", so Kuhl. "Durch die Anekdoten und Begebenheiten, an die sich die ältesten Gemeindemitglieder erinnern, wird die Kirchengeschichte lebendig. Diese Erzählungen binde ich in die Festschrift ein."
Zudem taucht Kuhl tief ein in Schriftstücke aus dem Historischen Archiv des Erzbistums Köln und dem Stadtarchiv Neuss, "um alle Hintergründe und Zusammenhänge rund um die Kirche genau zu dokumentieren", erzählt der ehemalige Rektor des Norfer Gymnasiums, der 1939 geboren ist. "Ich erinnere mich selbst gut an den Umbau. Als Jugendliche haben wir rund um die Baustelle gespielt, und in der ersten Messe nach dem Wiederaufbau war ich Messdiener."
Quelle: NGZ

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