Mittwoch, 12. Februar 2014

Rommerskirchen Mehrzweckhalle erhält neue LED-Beleuchtung

40 000 Euro wird RWE für LED-Leuchten in der Halle am Nettesheimer Weg ausgeben. Einige Politiker fürchten eine Abhängigkeit vom Konzern. Von Sebastian Meurer
 
Seit der Rat vor genau zehn Jahren über seine Zustimmung zum Bau der beiden BoA-Blöcke in Neurath diskutierte, ist die öffentliche Kritik an RWE und seinen zahlreichen Töchtern auf Rommerskirchens politischer Bühne weitgehend verstummt. Ausnahmen machten seither allenfalls die UWG oder Bündnis 90/Die Grünen. In den vergangenen Wochen hat sich dies zumindest ein wenig geändert.
Während CDU-Bürgermeisterkandidat Michael Willmann den Stromkauf an der Strombörse in sein Wahlprogramm aufnahm, weil dies billiger sein könne als die Energie von Großunternehmen zu beziehen, machte Grünen-Fraktionschef Jupp Kirberg jüngst im Rat grundsätzliche Bedenken gegen die – durchaus breit gefächerte – Sponsorentätigkeit von RWE in der Gemeinde geltend. Kirberg sieht die Gemeinde zunehmend "abhängig" von RWE, was sie im schlimmsten Fall sogar "erpressbar" mache. Anlass für Jupp Kirbergs grundsätzliche Kritik an der Sponsorentätigkeit des Energieriesen war der Abschluss einer Fördervereinbarung, wonach RWE die Mehrzweckhalle am Nettesheimer Weg mit LED-Beleuchtung ausstattet.
Der Förderbetrag dafür beläuft sich auf rund 40000 Euro. Jupp Kirberg stand nicht allein mit seinen Bedenken, die auch Norbert Hufschmidt (UWG) und – etwas überraschend – Theo Paschen (CDU) teilten. Paschen zufolge würde RWE das Geld besser den Vereinen zugute kommen lassen, so etwa für das Schützenhaus in Frixheim. CDU-Fraktionschef Stephan Kunz hätte das Projekt gern um 10 000 Euro günstiger für die Gemeinde gesehen. Bürgermeister Albert Glöckner nannte die Preisgestaltung von RWE realistisch.
Glöckner warb für die neue Beleuchtung unter anderem mit Blick auf die Karnevalssitzungen. Zudem werde sie nicht allein für den Schulsport, sondern auch von Vereinen, wie etwa dem Tischtennisclub Grün-Weiß Vanikum, genutzt. Für die SPD verwies Fraktionschef Martin Mertens auf die sinnvollen Projekte, die RWE in den vergangenen Jahren gefördert habe. Bei aller Kritik an dem Energieriesen: Der Beginn einer "Los-von-RWE-Bewegung" war die Debatte nicht. Vizebürgermeister Peter-Josef Möhlen (CDU) zog schließlich die Reissleine: Möhlen fragte Kirberg, welcher andere Sponsor sich denn wichtiger Projekte annehmen solle, wenn RWE ausscheide. Kritik hatte die Passage der Fördervereinbarung ausgelöst, in der sich die Gemeinde zu diversen Publicity-Aktionen für RWE verpflichtet. Die vom Rat mit deutlicher Mehrheit gebilligte Umrüstung auf LED-Beleuchtung soll bis Ende August erfolgt sein.
Quelle: NGZ

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