Die
Kirmesmeile auf der Graf-Kessel-Straße wird beim nächsten Schützenfest
wohl anders aussehen als bisher: Die Stadt hat wegen der Enge erhebliche
Sicherheitsbedenken. Die Schützen wollen aber auch die Atmosphäre
erhalten.
Von Carsten Sommerfeld und Andreas Buchbauer
Für einige Tage im Jahr wird die kleine
Graf-Kessel-Straße zu der am meistbevölkerten im gesamten Stadtgebiet:
Beim Grevenbroicher Schützenfest flanieren Tausende an den dicht
aneinandergereihten Buden vorbei. Doch die Fülle und Enge dort macht der
Stadt offensichtlich erhebliche Sorgen. Wegen Sicherheitsbedenken
gibt's nach NGZ-Information im Rathaus Pläne, die Budengasse zwischen
Bahnstraße und Kirmesplatz zum Bürgerschützenfest Anfang September neu
anzuordnen. Doch wie lassen sich Sicherheit und Attraktivität auf der
Meile miteinander vereinbaren? Keine einfache Frage, die heute bei einem
Treffen im Rathaus besprochen wird.
Beigeordnete Barbara Kamp hat dazu Dr. Peter
Cremerius, Chef des Bürgerschützenvereins Grevenbroich (BSV),
eingeladen. "Wir haben Verständnis für die Bedenken der Stadt, die
Straße liegt den Sicherheitsbehörden schwer im Magen. Wir müssen ganz
klar eine Lösung finden, die die Belange der Sicherheit erfüllt, die
aber auch dafür sorgt, dass die Budengasse ihre ganz besondere
Atmosphäre behält", betont der BSV-Chef. "Sie muss attraktiv bleiben –
für Besucher und für Schausteller."
Doch gegen Veränderungen sperrt sich der BSV-Präsident
nicht: "Wir wissen, dass es beim Grevenbroicher Schützenfest auf der
Straße sehr eng ist, zuweilen gibt es dort kaum ein Durchkommen. Wir
werden sehen, welche Vorschläge die Stadt uns macht."
Rathaussprecher Andreas Sterken machte zum Stand der
Planung in der Stadtverwaltung keine Angaben, er erwähnte auch das
Treffen heute nicht. Sterken bestätigte lediglich, dass derzeit im
Rathaus ein Konzept zur Neugestaltung der Budengasse erarbeitet werde.
"Dies wollen wir in enger Abstimmung mit dem Bürgerschützenverein tun."
Sterken ist zuversichtlich, dass man "gemeinsam eine gute Lösung finden
werde".
Wie kann die aussehen? Denkbar wäre, beispielsweise
nur auf einer Straßenseite eine Budenzeile zu errichten oder die Stände
aufgelockerter anzuordnen. Das wäre nicht die erste Umplanung mit Blick
auf das Sicherheitskonzept. Seit einiger Zeit bereits wird die
verlängerte Montzstraße beim Fest vollständig für die Anfahrt der
Rettungskräfte frei gehalten. Und vor zwei Jahren wurde sogar das
Schützenfestzelt "gedreht", um beispielsweise für die Feuerwehr im
Einsatzfall mehr Platz zwischen dem abgezäunten Bereich und der
Grundschule nebenan zu schaffen. "Wir haben jetzt den Biergarten auf der
anderen Seite des Zeltes. Der ist dadurch größer und schöner geworden –
eine Win-win-Situation", so Cremerius. Sehr bewährt habe sich das auch
das seit einigen Jahren von der Stadt auf dem Schützenareal verhängte
Glasverbot. "Wir wollen, dass alle großen und kleinen Besucher sicher
auf die Kirmes gehen können", betont der Präsident der Bürgerschützen.
Eine Verlagerung des Festtreibens aus dem Stadtzentrum
heraus kommt für den Bürgerschützenverein Grevenbroich überhaupt nicht
in Frage. "Ich habe bei einer Vollversammlung vor einigen Jahren den
Auftrag erhalten, dafür zu sorgen, dass der Schützenplatz in der City
bleibt", sagt Cremerius.
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