Konkret bedeutet das: Asylsuchenden und Menschen, die – aus den unterschiedlichsten Gründen – ihr Dach über dem Kopf verloren haben, hat Frank Schnitker zu einem neuen Zuhause verholfen. "Gerade in Kaarst sei das nicht immer ganz einfach. "Hier gibt es einfach viel zu wenig ,angemessenen' , das heißt, für die finanziellen Möglichkeiten vor allem von Sozialhilfeempfängern passenden Wohnraum. Dieses Problem ist von der Politik viel zu spät angegangen worden. Und wer dringend Hilfe braucht, ist oft hilflos."
Kein Job, keine Mietzahlung, Zwangsräumung – von solchen Notfällen erfährt Schnitker meist erst dann, wenn es schon zu spät ist. Die Mitteilungen bekommt er vom Amtsgericht. "Wenn der Gerichtsvollzieher mit dem Umzugswagen vor der Tür steht", sagt er, "bin ich automatisch dabei. Ich frage dann: Kommen Sie irgendwo unter? Wenn die Antwort ,nein' lautet, sorge ich dafür." Fünf Wohnanlagen für soziale Zwecke gibt es derzeit in Kaarst: an der Rotdornstraße, am Bäumchensweg, an der Ludwig-Erhard-Straße, an der Bussardstraße und an der Straße Am Dreieck. Dort leben Asylbewerber aus 22 verschiedenen Staaten – mit Aufenthaltsgestattung, -duldung oder-erlaubnis, aber auch Obdachlose: Frauen, Männer, Familien und Kinder. Die Zuweisung ausländischer Flüchtlinge sind in den vergangenen Monaten gestiegen. Insgesamt sind 103 Personen untergebracht. "Die Situation war aber auch schon mal anders", sagt Schnitker. "Zur Zeit des Bosnienkrieges standen in Kaarst zehn Wohncontainer – und alle waren komplett voll."
Menschen, die ganze Tage und Nächte unter freiem Himmel verbringen, gibt es in der Stadt indes nicht. "In Kaarst", sagt Schnitker, "haben wir nur Obdachlose mit einem Dach über dem Kopf." Dass dem so ist, ist auch sein Verdienst. Der Schlüssel zum Erfolg liegt für den Leiter der Fachstelle für Wohnungsnotfälle in der intensiven Betreuung bei der Wohnungssuche. "Ich weiß, dass viele Vermieter Vorbehalte haben", sagt Schnitker. "Ich versuche, sie abzubauen."
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