Zum 1. Januar ist die Notfallpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) in das Krankenhaus integriert worden. Zuvor war sie neben der Grevenbroicher Rettungswache untergebracht. Der Anlass für die Zusammenlegung war eine simple Beobachtung von Krankenhausdirektor Ralf H. Nennhaus: "Wir haben gesehen, dass die Patienten viele überflüssige Wege machen mussten." Das sei verlorene Zeit, die besser für eine Behandlung genutzt werden könnte.
Die Lösung: Wer außerhalb der Öffnungszeiten seines Arztes Hilfe braucht, kann sich an die Notfalldienstpraxis im Untergeschoss des Krankenhauses wenden. Dort meldet sich der Patient an (zugleich auch für das Krankenhaus), wird untersucht und gezielt weiterbehandelt: ambulant oder stationär. Diese erste Einordnung übernimmt ein Mediziner. Rund hundert niedergelassene Ärzte aus Grevenbroich, Rommerskirchen und Jüchen wechseln sich bei diesem Dienst ab. Der Vorteil für die Patienten: "Sie werden schneller behandelt, brauchen als Notfall keine Überweisung", erläutert Ralf Nennhaus. "Die Versorgung sollte für die Patienten einfach und optimal sein", ergänzt Gröhe.
Der Blick auf den Krankenhausplan 2015 und einen Bettenabbau von zehn Prozent macht dem Krankenhaus-Direktor Sorge: "Das geht nicht ohne Abbau von Leistungen. Und das kann ein Wirtschaftsunternehmen ins Wanken bringen."
Das neue Grevenbroicher Modell wird auch ein Vorbild sein für das Dormagener Kreiskrankenhaus: "Noch sind Notfallpraxis und Krankenhaus räumlich getrennt. Aber unser Ziel ist auch dort eine Zusammenlegung", so Nennhaus.
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