Das genaue Gegenteil gilt jedoch für Christoph Bauers Urlaub als solchen: Den hat er nämlich zum Segelfliegen in Südafrika verbracht. Gemeinsam mit seinem Vereinskameraden David Niedzielski vom AC Bayer Uerdingen konnte er dabei einen der besten und nicht zuletzt weitesten Flüge seines Lebens absolvieren: 1030 Kilometer haben die beiden innerhalb von acht Stunden und 47 Minuten zurücklegen können und das in einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 117 Kilometern in der Stunde.
Während der dortigen Sommermonate November bis Januar ist Südafrika ein Paradies für Segelflieger. Nur im Nachbarland Namibia sind die Bedingungen zu dieser Zeit noch besser, weiß Christoph Bauer (34), der mit neun Jahren erstmals in Kontakt mit der Segelfliegerei kam. "Mein Onkel hat mir zur Kommunion einen Rundflug geschenkt", erinnert sich der Giller. Richtig entflammt ist seine Leidenschaft als Jugendlicher: 1995 machte er bei einem Rundflug auf der Gustorfer Höhe mit, und damals stand sein Entschluss fest, die Leichtathletik zugunsten des Segelfliegens aufzugeben. Schon mit 17 hatte er seinen Flugschein in der Tasche und unternimmt seither Jahr für Jahr Streckenflüge.
Auch in Deutschland hat er vor drei oder vier Jahren schon einmal die 1000-Kilometer-Distanz geschafft. Von Krefeld über Aachen und Kassel bis Bayreuth und zurück führte der damalige Flug. Der ist dennoch kein Vergleich mit seinem jüngsten Erlebnis. Vom Flughafen Garipdam, der 650 Kilometer von Johannesburg und knapp 800 von Kapstadt entfernt fast in der geografischen Mitte Südafrikas liegt, ist er während seines 14-tägigen Urlaubs jeden zweiten Tag in der Luft gewesen. Was ihn am Segelfliegen besonders reizt: "Es ist wie ein Strategiespiel."
Auch wenn Christoph Bauer mit seiner eigenen Maschine angereist ist, blieb die am Boden. Seinen persönlichen Rekordflug haben er und David Niedzielski mit einer ASH 25 M bestritten: Das Segelflugzeug mit einer Spannweite von 26 Metern hat ein Leergewicht von 560 Kilo und "ist leistungsmäßig eines der besten Flugzeuge, die man fliegen kann", weiß Christoph Bauer. Geliehen hat es den beiden Pilotender Schweizer Professor Heiner Meyr. Der unterrichtete früher an der RWTH Aachen und verbringt im Ruhestand die Wintermonate gern in Südafrika.
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