An der Sausweide sitzt Axel Rungweber, der als Geschäftsführer der Dr. Bronner's Deutschland GmbH mit einem kleinen Team den Vertrieb steuert. Der 33-Jährige wohnt in Rosellerheide. Er hat in den USA Wirtschaft studiert und im Rahmen einer sozialwissenschaftlichen Untersuchung von Unternehmen Dr. Bronner's kennengelernt. Eine Zeit später wurde er gefragt, ob er nicht in Deutschland neue Vertriebswege aufbauen wolle. "Die Firmenphilosophie hat mir auf Anhieb gefallen", sagt Rungweber. "Persönlicher Reichtum ist nicht der Antrieb der Besitzer. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer."
Es geht um Nachhaltigkeit, um fairen Handel und ein Modell des nachhaltigen Kapitalismus, erzählt der gebürtige Düsseldorfer. Aufgrund der betriebsinternen "1 to 5-Rule" verdient der leitende Geschäftsführer maximal das fünffache des am geringsten bezahlten Arbeitnehmers und dieser verdient durchschnittlich 25 Prozent mehr als der übliche Lohn am Markt. Mit rund 800 Mitarbeitern wird ein Umsatz von 75 Millionen Euro erzielt. "Das Wachstum soll langsam und nachhaltig erfolgen." Mittelfristig soll die Auslieferung der Produkte, die bislang von Voerde aus läuft, von Dormagen aus erfolgen. Ebenso ist binnen fünf Jahren geplant, hier einen Produktionsstandort zu eröffnen.
1948 gründete er den Vorläufer der heutigen Firma "Dr. Bronner's Magic Soaps". Er startete mit der Herstellung von Pfefferminzseifen, die er auch während seiner Reden verteilte. Als er merkte, dass manche Besucher nur die Seifen mitnahmen, anstatt ihm zuzuhören, druckte er fortan seine Philosophie umfangreich auf die Flaschenetiketten. "Dort sind sie auch heute noch in kaum veränderter Form zu lesen", so Rungweber – gewöhnungsbedürftig für den deutschen Verbraucher. Die Firma kann mit Hollywood-Stars wie Sandra Bullock oder Drew Barrymore oder US-Rapper Eminem werben, die die "magischen Seifen" benutzen.
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