"Alt-Grefrath ist bestens versorgt, aber knapp einen Kilometer weiter müssen wir uns mit alter Technik zufrieden geben", ärgert sich Wagner. Denn das Breitbandnetz der Telekom reiche nicht bis ins Neubaugebiet, in dem immerhin rund 1000 Bürger wohnten. "Und eine Verlängerung des Kabels auf Kosten von uns Anwohnern wäre so teuer, dass viele es nicht bezahlen könnten", sagt Wagner. "Das widerspricht doch dem Gleichbehandlungsgrundsatz." Auch eine Anfrage beim Telekom-Konkurrenten Unitymedia habe nichts gebracht. Dort habe es geheißen, deren Breitbandkabel, das das Unternehmen Primacom gelegt hatte, reiche nicht bis ins Neubaugebiet, eine Verlängerung des Kabels sei nicht geplant.
Die gute Nachricht: Es ist Besserung in Sicht. Frank Wolters, der Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, berichtet, er habe auf Wagners Brief hin beim Telefonanbieter Unitymedia nachgefragt, wie es um die Breitbandversorgung am Lanzerather Buschweg stehe, und siehe da: "Man hat mir schriftlich mitgeteilt, dass das Breitbandkabel bis dorthin reicht und die Häuser dort sofort mit einer Datenübertragung von 100 bis 150 mBit versorgt werden können." Zusätzliche Kabel müssten nicht gelegt werden. "Es reicht, wenn die Anwohner bei Unitymedia anrufen und einen entsprechenden Anschluss beauftragen", sagt Wolters. Das gelte auch für die Deichstraße in Uedesheim, wo es ähnliche Probleme gebe.
Der Wirtschaftsförderer weiß, dass es für Privatleute schwierig ist, ihre Interessen durchzusetzen. "Meist landet man in irgendwelchen Callcentern, die einem keine Auskunft geben können, weil sie nicht den richtigen Ansprechpartner kennen." Ihn zu finden, können schnell ein Jahr dauern. Kommunen hätten direkte Ansprechpartner bei den Internetanbietern, da gehe es dann schneller. "Aber auch wir können nicht alles möglich machen, weil wir Unternehmen nicht zwingen können, schnellere Leitungen in noch fehlende Gebiete zu legen", sagt Wolters. Das seien zum Glück nur wenige Stellen im Stadtgebiet.
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