Beim Fest noch Mittelpunkt familiärer Feiern, liegen sie nun abgeschmückt auf dem Haufen und sehen ein bisschen traurig aus. Immerhin: Sie duften noch. Und sie sind auch noch zu etwas nutze: Aus den Bäumen wird – zusammen mit Biomüll – Kompost. Für die Landwirtschaft und für den Verbrauch in privaten Gärten.
Wobei die Weihnachtsbaumbestandteile im Kompost durchschnittlich rund 20 Prozent ausmachen, der Biomüll 80 Prozent, wie Volker Fey von der Firma Reterra Service GmbH erklärt. Er ist Betriebsleiter der Kompostierungsanlage, die 1998 eröffnet wurde und bei der es sich um die geschlossene Variante handelt. Geschlossen heißt: Der Kompostierungsprozess findet in einer großen Halle statt, nicht unter freiem Himmel. Von dem Zeitpunkt an, wo die Tannenbäume vorne in die Halle hineingebracht werden, bis zu jenem, wo sie hinten als Bestandteil des Kompostes wieder herauskommen und auf großen, nach unterschiedlicher Körnung (ganz fein oder etwas gröber) getrennten Bergen gelagert werden, vergehen rund 42 Tage.
"Wir brauchen die zerkleinerten Bäume als Strukturmaterial im Kompostierungsprozess", berichtet Volker Fey. Denn allein aus Biomüll wird noch kein brauchbarer Kompost. Das Strukturmaterial lockert den Biomüll auf und sorgt zum Beispiel für Sauerstoff. "Je feuchter der Biomüll ist, desto mehr Strukturmaterial mischen wir bei", sagt Fey.
Der fertige Kompost wird später verkauft – unkrautfrei. Während einer zehntägigen Lagerung bei über 55 Grad Celsius sterben alle keimfähigen Samen ab. Trotzdem "lebt" jeder Weihnachtsbaum aus dem Rhein-Kreis ein bisschen weiter – als Dünger auf den Feldern und in den Gärten der Region.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen