Das erinnert an einen umstrittenen Spar-Tipp, den die Wirtschaftsprüfer von "Rödl & Partner" schon vor drei Jahren der Stadt ins Haushaltsbuch geschrieben hatten. Die Berater empfanden das Wildgehege als zu kostspielig und empfahlen, den Park auf einen Förderverein zu übertragen. Sollte eine solche Lösung nicht gelingen, müsse die Stadt die Schließung in Betracht ziehen. Der Rat lehnte beide Varianten ab, bisher blieb alles beim alten.
In etwa die gleiche Kerbe schlägt nun wieder Monika Stirken-Hohmann. In ihrem Sanierungsplan sieht sie offenbar noch keinen aktuellen Handlungsbedarf für das Wildfreigehege, wohl aber hat sie die erste Einsparung von 50 000 Euro für das Jahr 2018 eingeplant. Klaus Krützen, Vorsitzender der Ortsgruppe Grevenbroich in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), betrachtet solche Pläne mit großer Skepsis. "Einen solchen Vorschlag bezeichne ich als Haushalts-Lyrik – es wird sich kein Förderverein für die Übernahme des Wildgeheges finden", meint er: "Ein solcher Park kann auf keinen Fall von Ehrenamtlern betrieben werden." Sein Argument: Für die Fütterung und Pflege von Wildtieren bedürfe es einer besonderen Ausbildung, die Laien nicht hätten.
Die "Rödl"-Pläne hatten 2011 viele Grevenbroicher auf die Barrikaden gebracht, die den Verlust des 70 000 Quadratmeter großen Geländes befürchteten. Das Gehege mit 200 Wild- und Haustieren zählt seit Jahrzehnten zu den Top-Ausflugszielen in der Stadt, vor allem in den Frühlings- und Sommermonaten zieht es zahlreiche Familien in den Bend. Noch sieht der SDW-Vorsitzende aber keinen Grund zur Nervosität: "Das Sanierungskonzept der Kämmerin wird künftig jedes Jahr beraten – und bis 2018 ist noch Zeit", meint Krützen. Möglicherweise finde sich bis dahin ein anderer Posten, bei dem die 50 000 Euro eingespart werden könnten.
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