"Wir können Hoffmann Kompetenz und die Führung einer Verwaltung nicht absprechen. Aber bei der Kommunikation mit der Koalition und mit seiner Unberechenbarkeit sind wir nicht zufrieden. Dort vermissen wir bei ihm einige so genannte Soft Skills. Wir hätten uns daher durchaus einen anderen Bürgermeister-Kandidaten der CDU gewünscht."
Derzeit läuft bei den Liberalen laut Günzel "intensiv die Diskussion, ob ein eigener Bürgermeister-Kandidat aufgestellt wird." Dafür spräche einiges, so der Vorsitzende: "Mit einem eigenen Kopf könnten wir die FDP insgesamt besser positionieren. Zudem zeigten wir damit, dass wir mit Hoffmann nicht einverstanden sind." Günzel machte aber auch deutlich, dass es durchaus möglich sein kann, dass die FDP bei einer Stichwahl eine Empfehlung für ihn aussprechen würde. FDP-Kandidat wird wohl Fraktionsvorsitzender Karlheinz Meyer. Dass eine erneute Koalition mit der CDU kein Selbstläufer ist, formulierte Günzel so: "Wir pflegen auch ein gutes Verhältnis zur SPD."
Während die SPD sich nicht zu den Vorgängen in der CDU äußern will – "die CDU muss selbst wissen, was sie tut", so Parteivorsitzender Erik Lierenfeld – kommentieren die kleinen Parteien naturgemäß ausgesprochen kritisch. Hans-Joachim Woitzik (Zentrum) sieht in der Hoffmann-Kandidatur einen "Affront gegen Parteichef Heryschek". Letzterer müsse jetzt "Farbe bekennen und als Parteivorsitzender in den Ring steigen – sonst ist er nichts wert". Aus seiner Sicht benötige Dormagen dringend einen Politikwechsel, "den die CDU durchaus selbst darstellen könnte". Die junge Garde bei der CDU sei, so glaubt Dr. Dietrich Krueger (Bürger für Dormagen) "auf dem falschen Bein erwischt worden. Ich wünsche ihr gleichwohl viel Glück".
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