Die Kreuzung ist eine von fünf sogenannten Unfallhäufungsstellen (mindestens drei Unfälle gleichen Typs in gleicher Fahrtrichtung) im Neusser Stadtgebiet, um die sich die Unfallkommission auf Hinweise der Polizei aktuell kümmert. An dreien davon sind insbesondere Radfahrer gefährdet: Neben der bereits erwähnten Kreuzung auch am Konrad-Adenauer-Ring. Dort fahren Radler vor dem Haribo-Werk oft in falscher Richtung auf dem Radweg, so dass sie von rechtsabbiegenden Autofahrern aus der Ruwerstraße übersehen werden. An der Further Straße/Ecke Berliner Platz befinden sich die Radfahrer dagegen häufig im toten Blickwinkel von Autofahrern und werden deshalb umgefahren.
Das soll nicht so bleiben. Die Unfallkommission, in der Vertreter der Polizei und der Straßenverkehrsbehörde sitzen und die vor kurzem zusammenkam, hat bereits Lösungsvorschläge entwickelt. An der Kreuzung Schorlemer Straße/Deutsche Straße sind zum Beispiel Kanalarbeiten nötig, und in diesem Zuge wird die Kreuzung noch in diesem Jahr komplett umgebaut. "Sie wird kompakter, die Radien werden geringer", berichtet Jurczyk, der die Unfallkommission leitet. "Und der Radverkehr wird auf die Fahrbahn verlegt." Der Neusser Stadtrat habe dem Vorhaben bereits zugestimmt, die Finanzierung sei gesichert.
An der Ruwerstraße wolle man die Parkfläche früher vor der Einmündung beenden, so dass auch Radfahrer, die falsch herum auf dem Konrad-Adenauer-Ring unterwegs sind, besser ins Sichtfeld kommen. "Wenn das auch nichts nützt, wäre die letzte Maßnahme, die Ruwerstraße zu einer Einbahnstraße zu machen", erklärt Jurczyk. Und am Berliner Platz soll die Haltelinie für Autos zurückverlegt werden, so dass sich Radfahrer vor den Wagen an der Ampel aufstellen können und dadurch nicht zu übersehen sind. "Wir hoffen, dass es wirkt."
Besserung in Sicht ist dagegen bei einem schon länger bekannten Unfallschwerpunkt: In Hoisten, an der Kreuzung von Villestraße (Landesstraße L142) und Kreisstraße K30, sollen Linksabbieger aus Norf in Kürze eine eigene Ampelphase erhalten. "Die Ampel gehört nicht uns, sondern dem Landesbetrieb Straßenbau", erklärt Jurczyk. "Deshalb hat die Abstimmung etwas länger gedauert."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen