"Ich bin schon im Kinderwagen mitgezogen", sagt Sternsinger Markus Bresser. Er ist inzwischen 18 Jahre alt und Sportstudent, doch Sternsingen ist für ihn weiterhin Ehrensache. Ausgerüstet mit Gewand, Spendendose, Krone, Kreide und einem Stern zog er gestern mit anderen "alten Hasen" unter den verkleideten Königen wieder von Tür zu Tür.
Und gemeinsam mit Sternsinger-Kollege Rafael Jansen aus Scherfhausen stellte er sogar den ultimativen Blickfang der gesamten Aktion dar: das Kamel. Das hatte sein Großvater vor Jahren eigens für die Sternsinger im Ort genäht, noch heute kommt es regelmäßig zum Einsatz. "Es wurde sogar bei der Auftakt-Veranstaltung zur Sternsinger-Aktion 2014 am 30. Dezember im Kölner Dom vom Kardinal gesegnet", berichtet Martin Bienioschek. Zwei Höcker, zwei Jugendliche: Der Vordere trägt einen Stock mit aufgesetztem Kamel-Kopf aus Stoff, während sich beide durch Gucklöcher in den Höckern ihren Weg durch die Straßen Glehns bahnen. "Wir kennen uns seit einer gefühlten Ewigkeit. Peinlich ist es uns keinesfalls, Sternsinger zu sein – im Gegenteil. Es ist Ehrensache", sagt Markus Bresser.
"Wir kommen daher aus dem Morgenland und wurden geführt von Gottes Hand. Wir bitten, Jesus segne dieses Haus und alle die da gehen ein und aus", heißt es an jeder Tür. Viele Glehner erwarten "ihre" Sternsinger bereits sehnsüchtig – wollen von Kaspar, Melchior und Balthasar entweder einen Aufkleber oder einen Segensgruß aus Kreide für die Hauswand. Ein kleiner Plausch an der Tür, ein Segen und Geld für den guten Zweck: Das ist es, was die Sternsinger Glehns antreibt.
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