Die außerordentlich stimmige Harmonie zwischen Orchesterchef Lavard Skou-Larsen und Manager Martin Jakubeit sorgte einmal mehr dafür, dass ein Programm inszeniert wurde, das zum Thema "Rhapsodie" nicht nur für Neuss Einmaliges bot. Ein Glücksfall war, dass wiederum Daniel Finkernagel für die Moderation gewonnen werden konnte. Der Dortmunder WDR 3-Autor hat in inzwischen fester Verbundenheit zur DKN die linksrheinische Mentalität absorbiert und spielt damit so elegant wie eloquent: "Rhapsodie ist die lose Aneinanderreihung origineller Ideen!" Das traf exakt die Ouvertüre zum Musical "Candide" von Leonard Bernstein.
Die DKN mit Harfe, tollen Bläsern, E-Bass zur Verstärkung des Kontrabasses, Keyboard und vier Schlagwerkern zum "Whiteman"-Orchester aufgebaut, verschmolz höchst wandelbar die Sphären zwischen E und U, zauberte Jazz und Broadway-Style wie selbstverständlich aufs Podium, und mischte in den wenigen lyrischen Passagen Strawinskys Romantik gekonnt ein.
Das war ein phantastisches Fundament für die "Rhapsody in Blue" von George Gershwin, mit dem die israelische Pianistin Revital Hachamoff kraftvoll und selbstsicher harmonierte. Das perfekt eröffnende Klarinetten-Glissando motivierte sie zu losgelöst swingendem Jazz, überbordendes Temperament mit makellosem Spiel wechselte mit träumerisch lyrischer Ruhe. Das war die vielen "Bravos" wert.
Und als sich Orchesterchef Lavard Skou-Larsen zum Dirigat des "Ägyptischen Marsch" mit Turban kostümierte, war die Begeisterung grenzenlos.
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