Boris
Schnitzler versucht es noch einmal: In der Nacht zu gestern hat der
Grevenbroicher über die Internet-Plattform "OpenPetition" eine Aktion
für die Wiedereinführung des GV-Kennzeichens gestartet. Sein Ziel:
Innerhalb von 90 Tagen möchte er bis zu 10 000 Unterstützer finden, die
sich für das alte Nummernschild einsetzen.
Von Wiljo Piel
"Mir geht es nicht darum, das GV-Kennzeichen wieder
flächendeckend einzuführen", stellt Boris Schnitzler klar. Vielmehr
möchte er erreichen, dass die Grevenbroicher künftig bei der An- oder
Ummeldung ihrer Autos zwischen GV und NE wählen können. "In anderen
Regionen ist das bereits üblich", meint der 38-Jährige. Im Rhein-Kreis
wehre sich aber Landrat Hans-Jürgen Petrauschke dagegen. Mit Hilfe der
Petition soll der Chef der Kreisverwaltung umgestimmt werden.
Warum sich Schnitzer für GV statt NE einsetzt: "Ich
bin Oldtimer-Fan – und es gibt nichts Schöneres, als ein historisches
Fahrzeug mit dem alten Nummernschild auszurüsten", nennt er einen Grund.
Der andere: "Ich kann mich nicht damit abfinden, dass eine einzelne
Person etwas ablehnt, was viele wollen", meint er mit Blick auf den
Landrat. Über die Facebook-Seite "Ich bin für GV- anstatt
NE-Auto-Kennzeichen" hatte Schnitzler schon vor geraumer Zeit für seine
Idee geworben – und großen Zuspruch erhalten.
Die Einwände des Rhein-Kreises, dass die Software des
Straßenverkehrsamtes für das GV-Kennzeichen kostenintensiv umgestellt
werden müsste, hält Boris Schnitzler für eine Schutzbehauptung. "In
Grevenbroich sind noch Autos mit dem Altkennzeichen unterwegs. Damit
steht fest, dass die Software das GV-Nummernschild verwalten kann", sagt
der Geschäftsmann und Familienvater.
Die Petition traf bereits gestern auf reges Interesse
– auch unter Politikern. Der SPD-Kreisvorsitzende und ehemalige
Bundestagskandidat Klaus Krützen hat schon unterzeichnet, auch der
Fraktionsvorsitzende der Aktiven Bürger, Rolf Göckmann, unterstützt das
Vorhaben – weil "man mit solchen Kleinigkeiten ein enormes
Zusammengehörigkeitsgefühl erzeugen kann", schreibt er. Und FDP-Ratsherr
Markus Schumacher ist ebenfalls dabei: "Weil viele den Wunsch nach dem
GV-Kennzeichen haben."
Wie Kreissprecher Reinhold Jung gestern auf Anfrage
unserer Zeitung erklärte, habe der Landrat seine Meinung zum
Nummernschild nicht geändert: "Wir bleiben bei unserer Position",
erklärte er. Wer sich der Online-Petition anschließen möchte, findet den
Link über die Facebook-Seite "Ich bin für GV- anstatt
NE-Auto-Kennzeichen".
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