Weil etliche der gut 2000 Menschen, die aktuell über den Tafelladen und in den Asylbewerberheimen versorgt oder durch ein Mittagessen – etwa in einigen Jugendeinrichtungen – unterstützt werden, aus Kaarst und Meerbusch kommen, denkt der Verein über eine Ausgabe von Lebensmittelspenden dort vor Ort nach. Weil Räume kaum und noch seltener kostenfrei zu bekommen sind, soll möglicherweise mit einer Lebensmittelausgabe aus einem Lieferwagen heraus begonnen werden.
Das lässt sich nun leichter planen, nachdem die Firma Profil, ein Institut für Stoffwechselforschung mit Sitz in Neuss, der Tafel gerade einen Wagen gespendet hat. Ansonsten aber, gibt Schuh zu, musste der Verein 2013 einen deutlichen Rückgang bei den Spenden hinnehmen. Auch deswegen kommt den Einnahmen aus der Kleiderkammer und den Spenden, um die die Tafelkunden gebeten werden, große Bedeutung zu. Obwohl, sagt Schuh, "wer nichts hat, geht bei uns nicht leer aus."
Ein Ziel bleibt: Kosten senken. Deshalb hofft die Tafel, über ihren Bundesverband bei einer Stiftung einen zinsgünstigen Kredit zu erhalten, mit dem eine preiswerte Immobilie erworben werden könnte. Das könnte preiswerter sein, als die Mietzahlungen für die Tafeleinrichtungen an der Düsseldorfer Straße, sagt Schuh. Herrichten könnte man die Räume mit eigenen Helfern.
Bei der Tafel in Grevenbroich, die aktuell rund 700 Kunden zählt, war das bislang nicht nötig, berichtet Tafel-Vorstand Walter Balzereit. Einrichtungen wie seiner kommt deshalb mitunter eine Ventilfunktion zu, wenn sie auch Kunden aus Neuss oder Kaarst aufnehmen. Derzeit seien das "ganz hoch gegriffen" unter 20 Personen, sagt er.
Balzereit wehrt sich aber dagegen, wenn die Tafeln miteinander verglichen werden. "Wir versuchen alle unser Bestes", sagt er. Und dabei agiert jede Tafel so, wie sie es kann und vermag. Das hängt von personellen und finanziellen Möglichkeiten ebenso ab wie vom Aufkommen an Lebensmittelspenden – und ist immer an der Situation vor Ort orientiert. Der Landes- oder gar der Bundesverband sind auch deshalb gegenüber den Vereinen vor Ort nicht weisungsbefugt.
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