Auf dem Weg zu seinem Büro kann er durch die neu gestalteten Räumlichkeiten führen. Der Prior ist gut aufgelegt – so, wie man ihn im Ort kennt. Das Kloster präsentiert sich frisch herausgeputzt, Räume wurden umgestaltet, eine neue Küche angeschafft, die Sanitäranlagen modernisiert, der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht. "Als ich vor zehn Jahren als Prior anfing, bestand unser Brandschutz im Wesentlichen aus unserem Vertrauen in Gott", scherzt Pater Bruno. Dann wird er nachdenklich. "Es ist ein Segen, dass nichts passiert ist. Und es war dringlich, in modernen Brandschutz zu investieren. Jetzt hat jeder Raum einen Rauchmelder."
Der Umbau – insgesamt wurden mehr als zwei Millionen Euro investiert – ist der eine große Bereich, über den Pater Bruno im Rückblick auf seine jetzt zehnjährige Zeit als Prior spricht. Der zweite große Bereich ist das Konvent, die Gemeinschaft. "Vor zehn Jahren waren wir hier fünf Mönche mit ewigem Gelübde, nun sind wir sieben." Hinzu kommt Frater Rafael, der sein auf drei Jahre angelegtes zeitliches Gelübde abgelegt hat und mit Ulrich Winter ein Postulant, der am 15. Mai sein Noviziat beginnen kann.
Den letzten Schritt zur vollständigen kirchenrechtlichen Selbstständigkeit hat das Kloster im vergangenen Jahr gemacht: Im Januar wurde erstmals ein Prior gewählt. Die Mönche nutzten dies, um Pater Bruno im Amt zu bestätigen. Bis dahin war er vom Generalabt in Rom als Prior eingesetzt. Die Wahl signalisierte Pater Bruno nicht nur den Rückhalt im Konvent. Er kann auch langfristig planen. Gewählt ist er auf Lebenszeit. In der Regel endet die Amtszeit aber mit Vollendung des 70. Lebensjahres. Pater Bruno ist jetzt 44 – und möchte die Geschicke des Klosters noch lange lenken.
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