Der
Gierather Tim Kiefer und seine Freundin durchquerten vier Wochen mit dem
Camper Australien, ehe sie für fünf Monate in die neuseeländische
Großstadt Auckland zogen. Als offen und entspannt lernten sie die
Menschen kennen.
Von Daniela Buschkamp
Einfach mal den Alltag zuhause lassen und das andere
Ende der Welt kennenlernen. Wovon viele nur träumen, das hat Tim Kiefer
tatsächlich getan: Mit seiner Freundin Janina (21) tauschte der
23-jährige Gierather für ein halbes Jahr seinen beschaulichen Wohnort
gegen Australien und Neuseeland. "Damit haben wir uns einen Traum
erfüllt", erzählt der angehende Veranstaltungskaufmann. Auch wenn das
junge Paar erfahren hat, dass es gar nicht so einfach ist, einen
langgehegten Wunsch wahr werden zu lassen.
Tim Kiefer wollte gern ins englischsprachige Ausland.
Statt auf Irland, Großbritannien oder die USA fiel seine Wahl auf
Neuseeland – und "das nicht nur wegen der ,Herr der Ringe'-Filme, die
ich natürlich auch gesehen habe", erzählt der 23-Jährige. Ihn reizte das
andere Ende der Welt, dort wollte er nicht nur in seinem zukünftigen
Beruf arbeiten, sondern auch einen längeren Urlaub verbringen. "Wir
haben auch geplant, vier Wochen Australien zu erkunden, wenn wir schon
mal am Ende der Welt sind", erzählt Tim Kiefer mit einem Lachen.
Sein Chef unterstützte den Plan seines
Auszubildenden, für fünf Monate konnte Kiefer in Auckland bei einer
Veranstaltungsagentur arbeiten. "Das war zu Beginn eine große
Umstellung", so der Gierather. Denn sein gutes Schulenglisch half nicht
wirklich im Alltag: "Ich hätte zwar ohne Probleme einen Aufsatz
schreiben können, aber es fiel mir schwer, ein alltägliches Gespräch zu
führen." Während seine Freundin in einem Restaurant arbeitete,
entwickelte Kiefer eine Kampagne für eine Kinderhilfsaktion mit, führte
Gespräche mit Sponsoren, entwarf das Design für Plakate mit.
Was Tim Kiefer am meisten begeisterte: "Die
Freundlichkeit und Offenheit der Neuseeländer." So hätten er und seine
Freundin rasch ein Auto gekauft, die vorherige Eigentümerin lud sie
direkt zu einem weiteren Treffen ein. Als "entspannt, aber nicht
nachlässig" beschreibt die Gierather die Menschen, die er kennengelernt
hat. "Rund zwei Monate" habe es gedauert, bis er sich an die Sprache
gewöhnt hatte und sich darin mehr zutraute: "Das hatte ich mir einfacher
vorgestellt." Was die beiden auch staunen ließ: Für eine 15
Quadratmeter große Wohnung zahlten sie 800 Euro Miete, waren aber im
Zentrum Aucklands. Sich vorab informieren, gelassen bleiben – das kann
Tim Kiefer nur allen raten, die ebenfalls einen Auslandsaufenthalt
planen. Zuvor hatten er und seine Freundin vier Wochen in Australien
verbracht, waren mit dem Camper von Melbourne nach Adelaide und
zurückgefahren, rund 400 Kilometer insgesamt. "Wir sind begeistert von
der Landschaft, aber auch den Tieren", erzählt Kiefer. "Wenn man sich
nur hundert Meter von der Straße entfernt, ist man in einer anderen
Welt." Und dies nicht nur wegen der Kängurus, die mal am Autofenster
vorbeihüpfen können.
Und wann wird wieder der Koffer gepackt? "Australien
würde mich noch mal reizen", meint der Gierather. Aber zuvor will Tim
Kiefer erst seine Ausbildung beenden: Im Sommer hat er als
Veranstaltungskaufmann ausgelernt.
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