Wie Projektsprecherin Joelle Bouillon von Amprion jetzt in dem Kreistagsausschuss sagte, wird "eine Vielzahl von Standortflächen" erst zum Ende des zweiten Quartals, voraussichtlich also im Juni, vorgestellt werden. Hans Christian Markert (Bündnis 90/Die Grünen) Verdacht, diese Verschiebung habe mit den Kommunalwahlen am 25. Mai zu tun, blieb ohne Antwort. Neben dem Amprion favorisierten Standort Meerbusch werden auch Rommerskirchen und Grevenbroich immer wieder als Alternativen genannt. Dass die Gemeinde in dem nach heftigen Bürgerprotesten in Osterath erweiterten Suchraum liegt, hatte Hans-Josef Schneider kürzlich auf Anfrage der UWG im Rat bestätigt. Die Frage nach einem Standort muss nach der jetzigen Ausschusssitzung in Grevenbroich bis auf weiteres offen bleiben.
Joelle Bouillon und Thorsten Mikschaitis, bei Amprion Projektleiter Stationsbau, hatten bei den Kreis-Politikern, aber auch den Vertretern der "Initiative gegen den doppelkonverter Osterath" kein leichtes Spiel. "Mehr als enttäuschend" ist es nicht allein für CDU-Sprecher Wolfgang Wappenschmidt, dass die Firma Amprion "immer noch keinen konkreten Suchraum definiert hat." Für die auch immer wieder genannten Standorte Grevenbroich oder Rommerskirchen "wäre es schön gewesen, wenn man schneller gehandelt hätte", sagte Hans-Christian Markert.
Die dem Fachgremium des Kreistags im November 2013 vorgestellten Kriterien hat Amprion inzwischen verändert: So gibt es nur noch drei absolute Kriterien, bei deren Fehlen ein Standort definitiv nicht in Frage kommt. Dies gilt zum einen für die benötigte Fäche von 370 mal 260 Metern. Der Doppelkonverter darf nicht innerhalb einer Wohnbebauung entstehen und auch nicht in einem rechtlich geschützten Gebiet. Der vorgesehene Mindestabstand von 200 Metern zur nächstgelegenen Bebauung ist dagegen in die weniger strikten "Rückstellungskriterien" gerutscht. Dass es womöglich tatsächlich nur einen Abstand von 200 Metern geben könnte, mutete als Aprilscherz an: Norma Köser-Voitz fühlte sich schlichtweg "veralbert". Ohne konkrete Zahlen zu nennen, versicherte Joelle Bouilon: "Natürlich machen wir mehr als das gesetzlich Erforderliche." Das Konvertergebäude soll nicht mehr 30 Meter hoch werden, sondern "unter 20 Meter" groß sein, so die Projektsprecherin.
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