Freitag, 11. April 2014

Neuss 0 Neubauten verändern Eingang zur Stadt

Der beschlossene Umbau des Theodor-Heuss-Platzes ist Teil der Bemühungen, das Entree zur Stadt zu verändern. Von Christoph Kleinau
 
Wo beginnt eine Stadt? Diese Frage beschäftigt Stadtplaner wie den Neusser Beigeordneten Christoph Hölters, der bei Überlegungen für ein Entree markante Punkte wichtiger nennt als den Gesamteindruck einer Einfallstraße. Einen dieser Punkte hat Hölters mit dem Theodor-Heuss-Platz identifiziert, dessen Neugestaltung am Mittwoch vom Bauausschuss beschlossen wurde. Es ist nicht die einzige Veränderung der Ortseingangssituation, mit der in naher Zukunft Akzente gesetzt werden. Ein Überblick:
Norden Kaarster und Further Straße samt Plätzen wurden grundlegend neu gestaltet, doch der Übergang zur Kernstadt bleibt ein Problem. Die Lichtinstallation "Tor zur Nordstadt" in der Eisenbahnunterführung ist schon lange kaputt, nach einer preiswerten Lösung wird gesucht. Die Umgestaltung des Überganges zur Krefelder Straße erschweren, so Hölters, "die vielen unterschiedlichen Nutzungen, die sich dort überkreuzen".
Nordosten Die Zufahrt über die Düsseldorfer Straße wird an zwei markanten Punkten eine Aufwertung erfahren. Durch das Werkstattverfahren für das ehemalige Pierburg-Gelände sollen für die reine Industriefläche Ideen für Wohnen und Gewerbe entwickelt werden. Das Verfahren läuft. Ein echter Knüller aber soll die Neusser "Speicherstadt" werden, die in den Gebäuden der ehemaligen Neusser Lagerhaus AG am Übergang zur Rheinstraße entsteht. Neue Nutzungen für die historische Hafenbebauung – "so soll es sein", sagt Hölters. "Perfekt. Dieser Stadteingang erhält eine Landmarke."
Osten Mit dem Höffner-Möbelhaus im Hammfeld empfängt die Stadt Besucher, die von Osten über die Kardinal-Frings-Brücke kommen. Wertige Fassaden und ein vorgelagerter Park als "Weichzeichner", wie Hölters erklärt, schaffen ein Entree, das "nicht schlechter als die Altsituation ist". Die auf Basis des Masterplans beschlossene Aufwertung der Hammer Landstraße zu einem Boulevard unterstreicht diesen "prominenten Ort".
Südosten Kölner Straße und Berghäuschensweg münden auf den Alexianerplatz, der im Zuge der Bebauung des Alexianerareals umgestaltet wird. Perspektivisch hält Hölters eine Überplanung des angrenzenden Geländes der Firma Leuchtenberg für sinnvoll, um das neue Quartier auf dem Klostergelände und das Hammfeld I, das mit Wohnnutzungen aufgewertet werden soll, zu verbinden. Der Grundsatzbeschluss zum Hammfeld I soll noch vor der Kommunalwahl im Mai gefasst werden.

Süden Mit dem Hochbunker am Berghäuschensweg ist ein Objekt in Reichweite der Stadtplaner geraten, das ein besonderer Blickfang werden soll. Eine städtebauliche Chance, sagt Hölters, der sich einen Wettstreit der Ideen wünscht. Vorrangig ist der Bunker eine Entwicklungsfläche für den Handel.
Südwesten Die Jülicher Straße ermöglicht dem Beigeordneten zufolge einen stufenweisen Einstieg in die Stadt, da man die Etappen ihrer Ausweitung an Wegmarken wie der Dreikönigenkirche oder dem Nordkanal ablesen kann. Der ist für Hölters der grüne Übergang zur Kernstadt. Den Friedrich-Ebert-Platz mit seinen funktionalen Defiziten neu zu gestalten, hält der Dezernent für schwierig. "Der Aufwand wäre hoch, und die Wahrscheinlichkeit, dass der Platz anschließend weniger kann, ist groß."
Westen Die Rheydter Straße wirke mit dem Hauptfriedhof wie ein grüner Eingang zur Stadt, sagt Hölters. Gerade vor der Kreuzung mit dem Konrad-Adenauer-Ring sieht der Dezernent aber ein Potenzial für städtebauliche Verbesserungen, doch sind die nur perspektivisch und – wenn überhaupt – abschnittsweise umsetzbar. Denn die Flächen, um die es dort gehen würde, sind zum Teil in Privatbesitz. Und an diesem Punkt endet oft, was Planer sich ausgedacht haben.
Quelle: NGZ

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