Diese Entwicklung bringt für die Realschule, auf Dauer aber für die gesamte Schullandschaft in Grevenbroich Schwierigkeiten – dies zeigte die kontrovers geführte Diskussion im Schulausschuss. Gertrud Peltzer, Schulleiterin der Diedrich-Uhlhorn-Realschule, wies auf die negativen Konsequenzen hin: "Ich kann keine eigene Hauptschulklasse einrichten." Sie fürchtet nun, dass Kinder mit Hauptschul-Empfehlung die Erprobungsstufe an der Realschule nicht schaffen. Und nach zwei Jahren würde sich erneut die Frage stellen, wo diese Schüler unterrichtet werden sollten.
Das Thema aufgebracht hatte Heike Kohlbach (FDP): Sie wollte wissen, ob es stimmt, "dass 80 Prozent der an den beiden Gesamtschulen abgelehnten Kinder eine Hauptschul-Empfehlung hatten". Auf die Frage, ob diese Viertklässler nicht an den beiden Gesamtschulen hätten aufgenommen werden müssen, erläuterte Georg Balster, kommissarischer Leiter der Gesamtschule II: "Die Klassen sollen heterogen gebildet werden, also aus Schülern mit unterschiedlichen Empfehlungen bestehen."
Allerdings gibt es zwei Probleme: Zum einen die begrenzte Kapazität an den Gesamtschulen: Die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule kann Schuljahr 2014/15 maximal vier Eingangsklassen bilden, die Gesamtschule II sechs Klassen. Zudem sollen die Gesamtschulen zum Abitur führen, brauchen genug Jugendliche für eine funktionierende Oberstufe – entweder aus den eigenen Reihen oder von anderen Schulen.
Grundschulleiterin Held betonte: "Es ist für die Kinder wichtig, eine Lösung zu finden." Dazu merkte Michael Jung, Leiter des Erasmus-Gymnasiums und sachkundiger Bürger für die CDU, an: "Es kann nicht sein, dass diese Kinder an der Realschule landen." Er sieht die Gesamtschulen bei der Aufnahme stärker in der Pflicht.
Irmintrud Berger warf eine Erweiterung der Kollwitz-Gesamtschule auf sechs Züge in den Raum – keine Perspektive für Gertrud Peltzer und die Realschule: "Dann beschließen Sie unseren Tod."
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