Freitag, 11. April 2014

Korschenbroich 0 Bücherei feiert ihr 30-jähriges Bestehen

Vor 30 Jahren wurde die Bücherei in Kleinenbroich gegründet – mit 249 Büchern. Bald werden auch eBooks ausgeliehen. Heute wird gefeiert. Von Marion Lisken-Pruss
 
Angefangen hat alles mit einem Schrank. 249 Bücher bildeten 1983 den Grundstock der evangelischen Bücherei in Kleinenbroich. Und um sie so zu präsentieren, dass sie auch ausgeliehen werden konnten, bot sich der Einbauschrank im Frauenhilferaum an.
Im Sommer des gleichen Jahres brachte Doris Richter, die ehemalige Leiterin der evangelischen Bücherei, dann eine ganze Wagenladung voller aktueller Bücher mit aus Düsseldorf nach Kleinenbroich. Zuvor hatte sie bei einer Tagung der Landeskirchlichen Bücherei-Fachstelle Heiterkeit ausgelöst, als sie von ihrem Schrank und dem nicht vorhandenen Etat erzählte. Die Kolleginnen versorgten sie deshalb mit den Beständen einer aufgelösten Düsseldorfer Bücherei.
Der Schrank wurde zu klein und das Zimmer des Presbyteriums zur Bücherei umfunktioniert. Eingeweiht wurde die neue Bücherei dann im März 1984. Das war vor 30 Jahren. Ein guter Grund also, diesen runden Geburtstag am heutigen Freitag ab 15 Uhr mit einem abwechslungsreichen Programm, einer Tombola und allen Interessierten zu feiern. Wenngleich die Bücherei nach 30 Jahren immer noch im selben Raum beheimatet ist, hat sich viel geändert. Nur vereinzelte Bücher stammen noch aus ihrer Anfangszeit, so wie "Oh, wie schön ist Panama" von Janosch. Denn Heike Hild, die die Bibliothek inzwischen leitet, legt großen Wert auf aktuelle Literatur. "Wir sind kein Archiv", sagt sie augenzwinkernd. Das macht sie am Beispiel von Stephanie zu Guttenberg deutlich. Ihr Buch "Schaut nicht weg! Was wir gegen sexuellen Missbrauch tun müssen", sei vor kurzem noch in aller Munde gewesen und wurde deshalb angeschafft. Heute interessieren sich, so die Erfahrung, wenige dafür, weshalb es genau wie viele andere Bücher Platz machen muss für Neues. "Aber so hatten die Leser die Möglichkeit, das Buch auszuleihen und sich ein Urteil zu bilden, ohne es gleich kaufen und dann jahrelang zuhause im Regal aufbewahren zu müssen", sagt Heike Hild. Ihr liegen besonders die Kinder am Herzen, die sie mit einem umfangreichen Sortiment an Geschichten und Sachbüchern ans Lesen heranführen möchte.

Während mit dem Internet vor 30 Jahren noch niemand gerechnet hatte, gehört es heute zum Alltag in der Bücherei. So kann der Katalog der Bücherei zuhause online eingesehen werden. Unter den 4333 Medien, die ausgeliehen werden können, sind neben Spielen auch zahlreiche CDs, DVDs und Hörbücher. Ab dem 1. Juli werden sogar eBooks angeboten. Und aus den sieben Lesern aus dem Jahre 1983 sind mittlerweile weit über 600 geworden.
Eines jedoch hat Bestand in der Bücherei: Das ist das ehrenamtliche Team. Doris Richter war über 25 Jahre aktiv. Auch Uta Kreutzberg ist eine Mitarbeiterin der ersten Stunde und stand sowohl Doris Richter als auch Heike Hild zur Seite. Heike Hild ist seit 2007 mit dabei. Unterstützt wird sie von elf Erwachsenen und zwei Jugendlichen.
Quelle: NGZ

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