Laut Ermittlungen von Staatsanwalt Matthias Ridder soll es so gewesen sein, dass sich Täter und Opfer am Tatabend an der L381 in Kaarst getroffen haben. Warum beide diesen ungewöhnlichen Treffpunkt auswählten, können die Ermittler bis heute nicht sagen. In jedem Fall soll es hier zur tödlichen Attacke auf den Versicherungsmitarbeiter aus Dormagen gekommen sein. Die Tatwaffe wurde bis heute nicht gefunden, der Angeklagte hat bis dato eisern von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht.
Dennoch sind sich Polizei und Staatsanwaltschaft sicher, dass nur er den Dormagener getötet haben kann. Der Sportlehrer eines Willicher Gymnasiums wird durch zahlreiche Beweise und Indizien belastet. So hatte eine Untersuchung seines Wagens ergeben, dass der Golf kurz zuvor mit Benzin gereinigt worden war. Außerdem war der Anschnallgurt herausgetrennt worden. Spezialisten des Landeskriminalamtes hatten trotz der gründlichen Reinigung Blutspuren des Opfers im Auto des Angeklagten nachweisen können – für die Staatsanwaltschaft ein Indiz mit Beweischarakter.
Darüber hinaus haben die Ermittler herausgefunden, dass Täter und Opfer am Tattag mehrfach telefonischen Kontakt hatten – auch noch unmittelbar vor der Tat. Was der Hintergrund der Telefonate war, wissen Polizei und Staatsanwaltschaft nicht. Ein finanzieller Hintergrund wird weitestgehend ausgeschlossen – eventuell ging es in den Gesprächen um eine Frau.
Daneben wird gegen den 28-Jährigen noch in anderer Sache ermittelt. So soll er Nacktfotos von Schülerinnen seines Willicher Gymnasiums auf seinem Computer gehabt haben.
Für das Totschlags-Verfahren spielen diese Vorwürfe nach Angaben der Ermittler allerdings keine Rolle. Im Falle eines Verurteilung muss der Korschenbroicher mit bis zu 15 Jahren Gefängnis rechnen. Er lässt sich im Prozess von einem Rechtsanwalt aus Köln verteidigen.
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