Hatte die Stadt Neuss noch bei einem Nachbarn mit ähnlichen Schwierigkeiten am Lanzerather Buschweg eine bessere Internetverbindung beim Kabelanbieter Unitymedia vermitteln können, ist dies bei Lenz, Röther und Wendemuth nicht möglich. "Unsere Häuser sind nicht ans Kabelnetz angeschlossen", erklärt Informatiker Olaf Wendemuth. "Obwohl das hier alles ein Neubaugebiet ist, hängt es vom Bauträger ab, wer welchen Internetanschluss hat." So komme es, dass selbst Häuser an einer Straße unterschiedliche Anschlüsse hätten. "Ich arbeite bei einer Versicherung in Düsseldorf und könnte mich von zu Hause aus einwählen. Aber das geht nicht, weil die Verbindung zu langsam ist."
Alle Anfragen bei Telekom und Kabelanbieter Unitymedia hätten bislang zu keinen bezahlbaren Lösungen geführt. Und die Stadt erkläre sich für nicht zuständig und verweise an die Bauträger. "Wir sind in ein Neubaugebiet gezogen und haben beim Internetanschluss im Vergleich zu unseren Nachbarn ein Plumpsklo", ärgert sich Röther. "Dabei zahle ich als Vodafonekunde dasselbe wie meine Nachbarn mit Kabelanschluss, die Übertragungsraten von 50 bis 100 Megabit haben. Ich habe aber nur effektiv 3,5 Megabit", ergänzt Informatiker Michael Lenz. Bis 2006 habe er in Schlicherum gewohnt. "Selbst da gab es schnelleres Internet als hier."
"Ich höre einen solchen Vorschlag zum ersten Mal", sagt Frank Wolters von der städtischen Wirtschaftsförderung. Auch er hält ihn für umsetzbar und will nun darüber mit den Telefon- und Kabelgesellschaften sprechen. "Allerdings könnte es schwierig werden. Schließlich sind die Firmen Konkurrenten."
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