Muhammad Ali, 1942 als Cassius Clay jr. in Louisville, Kentucky, geboren, war an der Spitze des Weltsports angekommen – und ist dort bis heute geblieben. Schon zu Lebzeiten eine Legende. 1999 wählte ihn das Internationale Olympische Komitee (IOC) zum "Sportler des Jahrhunderts". Seine unvergessenen Ringschlachten mit George Foreman (Rumble in the Jungle) und Joe Frazier (Thrilla in Manila) gehören zu den großen Klassikern des Schwergewichtsboxens. Wenn Ali kämpfte, klingelte auch in deutschen Schlafzimmern nachts der Wecker. Einmal durfte gar ein deutscher Boxer den "Größten" herausfordern. 1966 stand Karl Mildenberger im Frankfurter Waldstadion bis zu 12. Runde – womit er mehr Standhaftigkeit bewies als ihm Experten im Vorfeld zugetraut hatten.
Mildenberger und Ali wurden nach dem WM-Kampf Freunde. 1984 gingen sie gemeinsam auf Promotion-Tour, um in Deutschland Boxtalente zu aufzuspüren. Ob sie fündig wurden, ist nicht überliefert. Überliefert ist aber, dass irgendwer das prominente Duo auch nach Neuss führte; vielleicht weil in Neuss mit dem damaligen Rheinpark Plaza eines der besten Hotels im Großraum Düsseldorf stand.
Der Erste Bürger der Stadt empfing den prominenten Gast auf dem Markt. Vor dem Rathaus entstieg der zwei Meter große Ali im beigefarbenen Anzug seinem weißen Rolls Royce, schüttelte dem Hausherrn gewinnend die Hand und drückte dem verdutzten, einen Kopf kleineren Thywissen seine Baseball-Kappe auf den Kopf. Die Chronisten notierten später, dass Muhammad Ali, der "Weltmeister aller Klassen", von der Herzlichkeit Thywissens "sichtlich angetan" gewesen sei.
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