Nicht nur
Korschenbroichs Bürgermeister Heinz Josef Dick will keine Windräder
zwischen Schloss Dyck und Rubbelrath. Für den Planungsausschuss
beantragt die SPD die Aufgabe dieser Landespläne. Damit steht sie nicht
allein.
Von Daniela Buschkamp
Heute Abend beschäftigen sich die Politiker im
Planungsausschuss mit einer brisanten Frage: Können sie neue Windräder
verhindern, die die Bezirksregierung Düsseldorf direkt bei Schloss Dyck
plant? Die Jüchener SPD sagt "Nein" zu einer dortigen
Konzentrationsfläche. Sie folgt damit der Linie von Bürgermeister Heinz
Josef Dick aus der Nachbarstadt Korschenbroich: Auch deren
Ratsmitglieder hatten eine "Vorrangfläche für Windenergie" direkt am
Schloss und Park von Dyck abgelehnt. Mit ihrem aktuellen Antrag ist die
Jüchener SPD voraussichtlich nicht allein: Die CDU um Norbert Esser
pocht auf "das Recht der kommunalen Selbstverwaltung", auch die
Liberalen um Konrad Thelen und die Bündnisgrünen um Thomas Dederichs
haben vor der Sitzung ihre Zustimmung zum SPD-Antrag signalisiert. "Wir
unterstützen Korschenbroichs Bürgermeister. Was wir ausdrücklich nicht
wollen, sind Windräder an Schloss Dyck. Zudem besteht Erklärungsbedarf",
sagte FDP-Fraktions-Chef Konrad Thelen.
Die Gemeinde Jüchen hat bereits eine
Konzentrationsfläche an der A 46 ausgewiesen; im Windpark Jüchen stehen
vier Anlagen. Für Norbert Esser wäre dieses Areal ideal für weitere
Windräder. "Warum sollen wir diese über die gesamte Gemeinde
verteilen?", fragt der CDU-Fraktions-Chef.
Warum sich die Gemeinde Jüchen jetzt mit dem Thema
Windparks beschäftigen muss: Zurzeit arbeitet die Bezirksregierung
Düsseldorf an einem neuen Regionalplan. Dieser soll auch zusätzliche
"Konzentrationsflächen für Windenergie-Nutzung" enthalten. Da die
rot-grüne Landesregierung bis 2020 mindestens 15 Prozent der
NRW-Stromversorgung durch Windenergie und bis 2025 30 Prozent der
NRW-Stromversorgung durch erneuerbare Energien decken will, muss sie
ausreichend Flächen festlegen. NRW-weit sind dies 52 000 Hektar, im
Planungsgebiet Düsseldorf, zu dem auch Jüchen gehört, satte 3500 Hektar.
Dazu gehört eine Vorrangfläche zwischen Schloss Dyck und Liedberg,
gegen die sich bereits der Korschenbroicher Stadtrat positioniert hat.
Eine Position, die Jüchen unterstützen sollte, meint
SPD-Chef Holger Tesmann. Er fragt nach den konkreten Kriterien, wonach
die Vorranggebiete im Landesentwicklungs- und Regionalplan ausgewiesen
werden. Tesmann verweist auch auf die bereits ausgewiesene Zone an der
Autobahn 46: "Damit könnten grundsätzlich ausschließende Wirkungen für
andere Gemeindegebiete erreicht werden." Außer, dort würden Mängel
bestehen; diese sollten behoben werden.
Der SPD-Chef wundert sich in seiner Anfrage:
"Insbesondere weicht die Verwaltung jeder Aussage über Zeitpunkt und
Inhalt einer Konsultation mit der Stadt Korschenbroich aus. Die
Verwaltung sollte nicht auf diese Weise den Verdacht nähren, dass hinter
den Kulissen ein Deal mit NEW bzw. RWE betrieben wird zur Errichtung
weiterer Windenergieanlagen auch im Bereich von Schloss Dyck/Nähe
Rubbelrath."
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen