Der zuständige Dezernent Werner Hoffmann geht jedenfalls erst einmal auf Tauchstation. Er ließ gestern durch Andreas Sterken ausrichten, dass er zum derzeitigen Stand keinen Kommentar abgibt. "Der Umweltausschuss wird in seiner Sitzung am 26. März eine umfangreiche Vorlage zu den Auflagen und zur Zukunft des Schneckenhauses erhalten", erklärte Sterken.
Der Imageschaden für die Stadt ist groß. Immer wieder hatten in der Vergangenheit auch Fernsehteams über die Arbeit im Schneckenhaus berichtet – durchweg positiv. Nach den Auflagen droht der Stadt ein großer Sympathieträger in der Außendarstellung wegzubrechen. Zudem sind sie für das Schneckenhaus-Team, die dort tätigen Ehrenamtler sowie den Förderverein ein harter Schlag. Das wurde am Wochenende bei einem geführten Rundgang der Jungen Union (JU) durch die Umweltstation deutlich. JU-Vorsitzender Max von Borzestowski bedauert die jüngste Entwicklung. "Das Schneckenhaus ist ein gutes Beispiel für die Symbiose hauptamtlicher Verwaltung und bürgerschaftlichen Engagements. Als grünes Klassenzimmer schlägt es zudem den Bogen zwischen Bildung sowie Umwelt- und Naturschutz. Naturschutz zum Anfassen eben", betont er. "Mit diesem Konzept ist das Schneckenhaus als Alleinstellungsmerkmal der Stadt erhaltens- und unterstützenswert." Auch der JU-Kreisvorsitzende Florian Merker hofft auf den Erhalt des Umweltzentrums. "Dazu sollten Stadt und Kreis die Kräfte bündeln. Das Schneckenhaus ist für viele Grevenbroicher eine Herzensangelegenheit. Es bietet für Schüler hervorragende Bildungsangebote zum Thema Natur." Von Borzestowski und Merker betonten, sie hätten die Zustände im "Schneckenhaus" nicht als dramatisch empfunden.
Das sehen die Fachleute vom LANUV, die sich ein Bild von den Gegebenheiten in der Umweltstation machten, offenbar anders. Ob dort wieder Greifvögel einziehen können, ist fraglich: Ein Kritikpunkt der Düsseldorfer Delegation war auch, dass es den Betreibern des "Grünen Klassenzimmers" an der erforderlichen Sachkenntnis zum Führen der Tierauffang- und Pflegestation fehle. Auch in vielen weiteren Punkten wurden Mängel festgestellt.
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