Ärgerlich war dieser Fall für das Kühlhaus-Unternehmen als Dienstleister, doch negative Folgen hatte er nicht. "Eher im Gegenteil", sagt Lemmerholz. "Weil wir offen mit dem Thema umgegangen sind, war es eher eine Werbung für uns."
Die Firma unterstützte die Behörden von Anfang an ihrer Aufklärungsarbeit – und wurde nicht zuletzt von dem Kreisgesundheitsdezernenten Karsten Mankowsky öffentlich gelobt. Allerdings stand die Firma Kühlhaus Düsseldorf auch nie in dem Verdacht, mit der falsch etikettierten Ware etwas zu tun zu haben. "Als reiner Dienstleister waren wir zu keinem Zeitpunkt Eigentümer der Ware und hatten mit dem Inhalt der Sendungen nichts zu tun", sagte Lemmerholz schon damals. Mit der Düsseldorfer Handelsfirma, die diese Fertiggerichte im Kühlhaus zwischengelagert hatte, arbeite sein Unternehmen nach wie vor zusammen. "Die konnten ja auch nichts dafür", sagt er. Die Firma hatte die Lasagne verkaufsfertig von einer Luxemburger Tochterfirma eines französischen Unternehmens bezogen. Ein Teil davon war ausgeliefert worden.
Im Zuge des Pferdefleisch-Skandals hatten Lebensmittelkontrolleure in ganz Nordrhein-Westfalen in 45 Fällen nicht deklariertes Pferdefleisch entdeckt. Das teilte das NRW-Verbraucherschutzministerium zum Jahrestag auf Anfrage der Deutschen Presseagentur mit. Insgesamt seien fast 600 Proben auf Pferde-DNA untersucht worden, im Falle der Neusser Proben im Veterinäruntersuchungsamt Krefeld. Später wurde bekannt, dass auch über einen niederländischen Händler nicht deklariertes Pferdefleisch nach NRW gelangt war.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen