Neuss 1 Pferdefleisch-Lasagne wurde schnell vernichtet
Lebensmittelskandal vor einem Jahr blieb für Kühlhaus Düsseldorf ohne negative Folgen
An diesen Jahrestag denkt Thomas Lemmerholz nicht
gerne zurück: Vor einem Jahr sorgte nicht deklariertes Pferdefleisch in
Lebensmitteln für Schlagzeilen – und ein großer Teil dieser Ware wurde
in Neuss umgeschlagen und lief über das Kühlhaus Düsseldorf, dessen
Geschäftsführer er ist. 44 000 Portionen Tiefkühl-Lasagne, die,
abgepackt in 8811 Kartons, von Mitarbeitern des Kreisveterinäramtes in
dem Unternehmen an der Hansemannstraße aufgefunden worden waren, wurden
sichergestellt und zeitnah vernichtet, berichtet er.
Ärgerlich war dieser Fall für das
Kühlhaus-Unternehmen als Dienstleister, doch negative Folgen hatte er
nicht. "Eher im Gegenteil", sagt Lemmerholz. "Weil wir offen mit dem
Thema umgegangen sind, war es eher eine Werbung für uns."
Pferdefleischskandal in Neuss
Die Firma unterstützte die Behörden von Anfang an
ihrer Aufklärungsarbeit – und wurde nicht zuletzt von dem
Kreisgesundheitsdezernenten Karsten Mankowsky öffentlich gelobt.
Allerdings stand die Firma Kühlhaus Düsseldorf auch nie in dem Verdacht,
mit der falsch etikettierten Ware etwas zu tun zu haben. "Als reiner
Dienstleister waren wir zu keinem Zeitpunkt Eigentümer der Ware und
hatten mit dem Inhalt der Sendungen nichts zu tun", sagte Lemmerholz
schon damals. Mit der Düsseldorfer Handelsfirma, die diese
Fertiggerichte im Kühlhaus zwischengelagert hatte, arbeite sein
Unternehmen nach wie vor zusammen. "Die konnten ja auch nichts dafür",
sagt er. Die Firma hatte die Lasagne verkaufsfertig von einer
Luxemburger Tochterfirma eines französischen Unternehmens bezogen. Ein
Teil davon war ausgeliefert worden.
Im Zuge des Pferdefleisch-Skandals hatten
Lebensmittelkontrolleure in ganz Nordrhein-Westfalen in 45 Fällen nicht
deklariertes Pferdefleisch entdeckt. Das teilte das
NRW-Verbraucherschutzministerium zum Jahrestag auf Anfrage der Deutschen
Presseagentur mit. Insgesamt seien fast 600 Proben auf Pferde-DNA
untersucht worden, im Falle der Neusser Proben im
Veterinäruntersuchungsamt Krefeld. Später wurde bekannt, dass auch über
einen niederländischen Händler nicht deklariertes Pferdefleisch nach NRW
gelangt war.
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