Die Tonne Streusalz kostet etwa 80 Euro – bisher verbrauchten die Wirtschaftsbetriebe lediglich 110 Tonnen auf den Grevenbroicher Straßen. "Das ist verhältnismäßig wenig", erklärt Geschäftsführer Rainer Baumgart. Sein Vergleich: In der vergangenen Saison hatten die WGV im selben Zeitraum schon 560 Tonnen auf den eisglatten Fahrbahnen verteilt, insgesamt waren es im Winter 2012/13 rund 1000 Tonnen.
"Aber wer weiß, was noch kommen wird", betont Baumgart: "Der Winter könnte sich in den nächsten Wochen noch melden." So schlafen die 20 Mitarbeiter der WGV-Bereitschaft nachts nach wie vor in unmittelbarer Nähe ihrer Telefone. "Im vergangenen Jahr mussten wir die Bereitschaft sogar bis Mitte April aufrecht erhalten", erinnert Rainer Baumgart. Ob das auch diesmal nötig werde, sei noch nicht abzusehen. "Auf die Wetterprognosen kann man sich ohnehin kaum verlassen", meint der WGV-Geschäftsführer.
Da es weder friert noch schneit, bleiben auch die Gehwege im Stadtgebiet heil. "Schäden sind bisher noch nicht aufgetreten", atmet Andreas Sterken auf. Das war im vergangenen Jahr anders: "Damals mussten wir überdurchschnittlich hohe Frostschäden verzeichnen", sagt der Rathaussprecher. Auf vielen Bürgersteigen brachen oder lockerten sich die Platten, im gesamten Stadtgebiet entstanden gefährliche Stolperfallen. Um die Unfallgefahren rasch zu beseitigen, musste die Stadt neben der WGV weitere Firmen mit Reparaturarbeiten beauftragen – was überdurchschnittlich teuer war: 165 000 Euro.
Die Grünen wird's freuen. Deren Fraktionschef hatte in der Vorwoche ohnehin die hohen Heizkosten kritisiert: immerhin 2,4 Millionen Euro pro Jahr. "Heizungen in Büros lassen sich nicht regeln, in Schulen wird Energie wegen ungenügender Dämmung und Dichtigkeit zum Fenster hinaus geblasen", meinte Dirk Gawlinski. Sein Appell: Die Stadt müsse sofort handeln und nicht erst die Ergebnisse des Projekts "Energy Award" abwarten.
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