Bereits die Aufstellung wird nicht einfach für die derzeit zweitstärkste Fraktion (elf Mitglieder) im Jüchener Rat. Die CDU hatte bei der Kommunalwahl alle 19 Bezirke direkt geholt – und genau das will sie erneut. "Wir wollen gern wieder das Ergebnis der vergangenen Kommunalwahl erreichen, am liebsten noch etwas mehr holen", sagt Faktions-Vize Helmut Kreutz. Durch die Überhang-Mandate erhielt sie 20 Sitze im Rat. Dagegen fürchtet Holger Tesmann für die SPD: "Es wird nicht einfach, Bewerber für alle Wahlkreise zu finden." Und auf eine Prognose zum Wahlausgang will sich Tesmann nicht festlegen.
Thomas Dederichs, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, hat dagegen ein Ziel vor Augen: Die Fraktionsstärke von aktuell drei Mitgliedern – neben ihm sitzen noch Winfried Dietrich und Gerda Einwich im Gemeinderat – zu halten: "Vielleicht schaffen wir es ja auch, einen weiteren Sitz zu holen." Die Feststellung, dass es um die Jüchener Bündnisgrünen relativ ruhig geworden ist, will der 49-jährige Dederichs so nicht stehen lassen: "Wir haben an vielen Prozessen mitgewirkt, sind damit aber bewusst nicht an die Öffentlichkeit gegangen." Auf die Frage, ob das im Wahlkampf nicht schwierig zu vermitteln sei, meint Dederichs: "Das mag sein, aber wir haben eine gute Bilanz vorzuweisen." Als Beispiel nennt der Grünen-Fraktions-Chef einen Antrag aus dem Betriebsausschuss: "Wir haben den Leiter des Abwasserbetriebs um die Prüfung gebeten, ob der Anteil an Eigenkapital des Abwasserbetriebs nicht gesenkt werden könnte." Den positiven Effekt, den sich Thomas Dederichs davon erhofft: "Anstatt totes Kapital anzusammeln, könnten wir Geld sparen und auf einige teure Kassenkredite verzichten." Thomas Dederichs will auch in Zukunft die Öko-Partei führen: "Ich würde gern weitermachen", sagt der selbstständige Geschäftsmann. Er kann sich vorstellen, dass die jetzigen Ratsmitglieder für die vorderen Plätze der Reserveliste – und damit für einen Sitz im Rat – zur Verfügung stehen. Die Entscheidung wird aber bei der Nominierung am 17. Februar fallen.
Auch die FDP hofft, so deren Fraktions-Chef Carsten Anraths, auf ein "gutes Ergebnis". Auf einen eigenen Bürgermeister-Kandidaten wollen die Liberalen verzichten: "Wir haben derzeit niemanden in unseren Reihen, der sowohl die erforderliche Zeit, als auch die nötige Fachkenntnis eines verwaltungstechnischen Hintergrunds mitbringt."
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