Dessen Reaktion "ich bin sehr zufrieden" passte nicht ganz zu seiner Miene und zur Stimmung im Schützenhaus, eher schon seine relativierende, eher zutreffende Einschätzung: "Das Ergebnis gibt die ehrliche Stimmung in der Partei wieder."
Hoffmann selbst ist an diesem Abend kein Fehler unterlaufen. Professionell und kämpferisch stellte er sich mit einem längeren Statement der Versammlung. In seiner Rede war von Geschlossenheit, Schulterschluss und Einigkeit zu hören – das sahen offenbar nicht alle Christdemokraten angesichts der Turbulenzen im Vorfeld so, 21 versagten die Gefolgschaft. Gleichwohl gab es für die Erfolge, die Hoffmann für die vergangenen fast fünf Jahre herausstellte, immer wieder Beifall. Er sprach von einer "hervorragenden Bilanz in schwieriger Zeit", in der "Mut zu zwingenden Einsparungen" nötig gewesen sind, aber auch Raum für Investitionen.
"Wir drücken uns nicht vor wichtigen Entscheidungen, wir wissen, dass wir aufhören müssen, alles zu wollen und wir setzen die richtigen inhaltlichen Schwerpunkte." Mit einer Reihe von Beispielen, die in der Jamaika-Koalition umgesetzt und angeschoben wurden, konnte Hoffmann bei den Mitgliedern punkten: Stadtteilprojekt Horrem, Projekte Dormagener Modell und Weg, Schulfrieden in der Stadt, interkommunales Gewerbegebiet oder Spitzenwert bei der U3-Betreuung. Da fehlten auch keine Verbal-Attacken in Richtung SPD: Die tauche "blitzschnell ab, wenn es darum geht, unangenehmen Wahrheiten auch Taten folgen zu lassen"
.
Mit seinem forschen Vorgehen in den letzten Monaten hat er manchen vor den Kopf gestoßen. Aber noch ist Zeit, die Reihen zu schließen und Mitglieder und Wähler von seinen Fähigkeiten zu überzeugen.
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