Samstag, 8. Februar 2014

Dormagen CDU mit "ehrlichem Ergebnis" für Hoffmann

Mit 80 Prozent Ja-Stimmen kann der CDU-Bürgermeisterkandidat leben. Mehr war nicht zu erwarten. Von Klaus D. Schumilas
 
Ein freudestrahlender Sieger sieht anders aus: Verhalten fiel die Reaktion von Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann aus, nachdem Parteichef André Heryschek das Wahlergebnis verkündet hatte. Mit einem Votum von 80 Prozent Ja-Stimmen statteten die 105 Christdemokraten Hoffmann aus und schicken ihn als ihren Bürgermeister-Kandidaten in die Wahl am 25. Mai dieses Jahres.
Dessen Reaktion "ich bin sehr zufrieden" passte nicht ganz zu seiner Miene und zur Stimmung im Schützenhaus, eher schon seine relativierende, eher zutreffende Einschätzung: "Das Ergebnis gibt die ehrliche Stimmung in der Partei wieder."
Hoffmann selbst ist an diesem Abend kein Fehler unterlaufen. Professionell und kämpferisch stellte er sich mit einem längeren Statement der Versammlung. In seiner Rede war von Geschlossenheit, Schulterschluss und Einigkeit zu hören – das sahen offenbar nicht alle Christdemokraten angesichts der Turbulenzen im Vorfeld so, 21 versagten die Gefolgschaft. Gleichwohl gab es für die Erfolge, die Hoffmann für die vergangenen fast fünf Jahre herausstellte, immer wieder Beifall. Er sprach von einer "hervorragenden Bilanz in schwieriger Zeit", in der "Mut zu zwingenden Einsparungen" nötig gewesen sind, aber auch Raum für Investitionen.
"Wir drücken uns nicht vor wichtigen Entscheidungen, wir wissen, dass wir aufhören müssen, alles zu wollen und wir setzen die richtigen inhaltlichen Schwerpunkte." Mit einer Reihe von Beispielen, die in der Jamaika-Koalition umgesetzt und angeschoben wurden, konnte Hoffmann bei den Mitgliedern punkten: Stadtteilprojekt Horrem, Projekte Dormagener Modell und Weg, Schulfrieden in der Stadt, interkommunales Gewerbegebiet oder Spitzenwert bei der U3-Betreuung. Da fehlten auch keine Verbal-Attacken in Richtung SPD: Die tauche "blitzschnell ab, wenn es darum geht, unangenehmen Wahrheiten auch Taten folgen zu lassen"
.
Am Ende reichte es zu einem realistischen Ergebnis, mit dem Hoffmann leben kann. Viel mehr durfte er nicht erwarten. Fraktionsvorsitzender Wiljo Wimmer sprach von einem "ehrlichen Ergebnis, auf dem er aufbauen kann". Um Vertrauen werben muss Hoffmann in den eigenen Reihen und bei denen, die auch für ihn in den Wahlkampf ziehen.
Mit seinem forschen Vorgehen in den letzten Monaten hat er manchen vor den Kopf gestoßen. Aber noch ist Zeit, die Reihen zu schließen und Mitglieder und Wähler von seinen Fähigkeiten zu überzeugen.
Quelle: NGZ

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