Für den Job mussten Spezialisten ran. Auf der kleinen Insel nördlich der Apfelwiese waren jetzt elf im Stamm verfaulte Pappeln gefällt worden. Das Problem: 50 Festmeter Holz müssen runter vom Eiland, aber wie? Auf der vorhandenen Fußgängerbücke aus Holz können die Tonnen-schweren Traktoren und Rückemaschinen des Forstbetriebs bei den Wirtschaftsbetrieben nicht hinüberfahren. Ein Fahrversuch mit einem großen Traktor durchs 1,20 Meter tiefe Wasser scheiterte, "der kam die Böschung nicht hoch", schildert Revierförster Frank Wadenpohl. Und Markus Vollmer vom Erftverband in Bergheim erklärt: "Eine Stahlbrücke des Technischen Hilfswerks hätte an dieser Stelle nur mit großem Aufwand errichtet werden können", auch der Bau einer Furt mit mehreren Lkw-Ladungen Schotter wurde verworfen.
Doch irgendwie mussten die Maschinen über den Erftarm – und da bot sich das JETFLOAT-System aus vielen mit Luft gefüllten Kunststoff-Elementen an. Robert Duwe und Sven Faustmann (beide 29) bugsieren auf dem Wasser eine Kette mit Elementen neben die andere, setzen Kunststoffbolzen in Ösen ein. Eine Vierteldrehung mit einem gewaltigen Montageschlüssel, fertig – die nächste Reihe ist dran. "Lego für Erwachsene", sagt Robert Duwe lächelnd und erklärt: "Wir haben jetzt ein 60 Quadratmeter großes, dickes Luftpolster geschaffen. Das trägt die erforderlichen 25 Tonnen."
Bevor in Grevenbroich Kran, Traktoren und Häcksler über die Ponton-Brücke rollen, wurde die Konstruktion sicher vertäut, wurden große Holzplatten – "Baggermatratzen" genannt – als Fahrbahn über den Kunststoff gelegt und Geländer montiert. "Bis zum Anfang kommender Woche soll das Holz abgefahren sein", so Vollmer, der sich freut, dass die morschen Bäume bereits gefällt sind. "Für diese Woche ist Sturm angekündigt." Die nächsten Monate wird das Holz wohl im Wald am anderen Ufer liegen bleiben. "Mit dem weiteren Abtransport warten wir bis zum nächsten Frost, sonst würden die Wege zu sehr beschädigt", sagt Wadenpohl.
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