Neuss Hafen-Unfall: Ermittler verzichten auf Obduktion
Die
Ermittlungen im Fall der 56-jährigen Neusserin, die am Freitag mit ihrem
Wagen ins Hafenbecken I stürzte und in der Folge am Wochenende starb,
sind abgeschlossen. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von einem Tod
als Folge eines Unfalls aus. Eine Obduktion der Frau, die erst nach mehr
als einer halben Stunden unter Wasser geborgen werden konnte, wurde
nicht angeordnet. Das bestätigt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold auf
Nachfrage.Von Christoph Kleinau
Um 8.06 Uhr am Freitag war der Alarm bei der
Feuerwehr Neuss eingegangen, die wenige Minuten später mit dem
Wasserrettungszug vor Ort war. Helfen konnten die Beamten der Frau
nicht, denn der Wasserrettungszug verfügt über keine Taucher und auch
nicht die entsprechende Ausrüstung. So musste auf die Ankunft der
Taucher der Berufsfeuerwehr Düsseldorf gewartet werden, die die Frau nur
bewusstlos bergen konnten.
Zum letzten Mal war es vor mehr als zehn Jahren zu
einem Einsatz gekommen, bei dem ein Mensch mit seinem Auto in einem
Gewässer versunken war. Weil solche Unfälle so überaus selten sind,
erscheine es in Neuss unsinnig, eine eigene Taucherstaffel zu
unterhalten. Schließlich, so sagt Stadtbrandmeister Joachim Elblinger,
sei die Wehr aus Düsseldorf immer abrufbar und schnell vor Ort. Schnell
genug? "Retten kann ich eigentlich nur, wenn der Taucher quasi schon
daneben steht", sagt Elblinger. Denn die Situation unter Wasser werde
schon nach wenigen Minuten kritisch. So sei fraglich, ob auch eine
etwaige Taucherstaffel der Feuerwehr Neuss überhaupt rechtzeitig vor Ort
gewesen wäre, um die Frau lebend zu bergen.
Autofahrerin fährt ins Hafenbecken
Mit den Tauchern der Feuerwehr Düsseldorf wurde auch
das regionale Tauchteam alarmiert, eine aus Ehrenamtlern der DRK
Wasserwacht und der DLRG zusammengesetzte Truppe. Diese suchte im Umfeld
des versunkenen Wagens nach etwaigen weiteren Wageninsassen. Den
Ausstieg aus einem versunkenen Auto muss man aber üben. "Wer das noch
nie gemacht hat", so Lutz Seebert vom DLRG Neuss, "hat kaum eine
Chance."
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