Ein stolzer Preis, weshalb die Neusserin erst bei der Polizei nachfragte, ob zurzeit Betrugsfälle in der Quirinusstadt bekannt seien. Da dies nicht der Fall war, unterschrieb sie den Vertrag. "Ich erklärte aber, dass ich dies nur unter Vorbehalt mache und den Vertrag der Verbraucherzentrale vorlegen werde." Doch damit war es noch nicht getan. Die beiden Männer öffneten zwar die Tür, verlangten anschließend aber die sofortige Zahlung. In der Zwischenzeit war die Summe auf 412 Euro angestiegen. "Wegen der Mehrwertsteuer, erklärten sie mir", berichtet Susanne Lohmann.
Sie reichte ihre EC-Karte, doch die beiden Männer erklärten, die sei nicht gedeckt. Statt dessen wollten sie mit ihr zu einer Barabhebung zu einer Bank fahren. "Sie traten richtig bedrohlich auf", sagt die Neusserin. Als sich die Kundin weigerte, setzten sich die Männer vor die Tür und erklärten, sie würden nicht eher weggehen, bis die Rechnung bezahlt sei. Erst ein weiterer Anruf bei der Polizei verscheuchte die beiden. "Später habe ich festgestellt, dass sie meinen Ausweis mitgenommen haben, den ich ihnen zeigen sollte", sagt Lohmann. Sie erstattete schließlich Anzeige.
Beamte und Verbraucherschützer raten, stets schon am Telefon nach einem verbindlichen Festpreis zu fragen. Der liege in der Regel bei 75 bis 100 Euro, außerhalb der Geschäftszeiten 25 bis 100 Prozent mehr. Außerdem solle man sich die genaue Adresse geben lassen. In Susanne Lohmanns Fall hatte der Schlüsseldienst zwar eine Anschrift in Neuss angegeben. "Aber die Polizei sagte mir, dass dort gar kein Schlüsseldienst gemeldet ist." Lohmann empfiehlt, im Zweifel immer die Polizei zu rufen – schon allein, damit diese die Personalien der Schlüsseldienstmitarbeiter notiert. Vom Konto sei noch nichts abgebucht worden, sagt die Neusserin.
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