"Ohne die Gewächshäuser geht gar nichts", stellt der 49 Jahre alte Fachmann ganz trocken fest: "Wir brauchen mindestens 20 Grad, eine bestimmte Luftfeuchtigkeit, entsprechendes Licht, Dünger und eine dosierte Bewässerung." Und damit das Pensum von den gut 35 Mitarbeitern überhaupt bewältigt werden kann, werden gut zwei Drittel der Arbeiten computergesteuert und damit vollautomatisch erledigt.
Aber ganz ohne Handarbeit geht es im Gartenbaubetrieb Bongartz an der Kreisstraße 8 auch nicht. Zurzeit dominieren dort Sommerblumen – und das seit Anfang Januar. Fast jede Woche treffen Lieferungen aus Israel, Ägypten, Costa Rica und Kenia bei dem Korschenbroicher Unternehmer ein. Die Rohware, die unbewurzelten Stecklinge sind in der Regel zu 50 oder auch 100 Stück in Plastiktüten verpackt. "Damit sie frisch bleiben und nichts an Qualität einbüßen", merkt Bongartz an und lässt die kleinen Stängel und Blättchen vorsichtig durch seine Finger gleiten. Bis zu 10 000 Stecklinge passen bei der Anlieferung in eine Box, ähnlich groß wie ein kleiner Umzugskarton.
Per Hand wird dann jeder Steckling in einen Papiertopf mit einem Durchmesser eines Zwei-Euro-Stückes zur Bewurzelung gesteckt. Nach etwa vier Wochen steht die fertige Jungpflanze zum Verkauf. "Unser klassischer Kunde ist der, der die Jungpflanze weiter kultiviert und in den herkömmlichen Plastiktopf umpflanzt", beschreibt Bongartz.
Seit über 60 Jahren ist der Name Bongartz im Gartenbau ein Begriff. Das Unternehmen wurde von Joseph und Johannes in Giesenkirchen aufgebaut, bis ihre Söhne Stefan und Jürgen den Betrieb übernommen haben. Sie haben sich auf die Vermehrung von Jungpflanzen spezialisiert und das Unternehmen mit zwei Standorten – in Giesenkirchen (8000 Quadratmeter) und Korschenbroich (25 000 Quadratmeter) – schrittweise ausgebaut. Nun hoffen beide Gärtnermeister, dass die eigenen Kinder später einmal das Unternehmen übernehmen werden und die Familientradition so eine erfolgreiche Fortsetzung findet.
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