Montag, 17. März 2014

Korschenbroich 2 Zahl der Unfälle ist im Vorjahr gesunken

Im vergangenen Jahr gab es keine Verkehrstoten in Korschenbroich – 2012 waren es noch drei. Damit die Zahl der Unfälle weiter abnimmt, setzt Polizeichef Jürgen Morgenweg auf Prävention und Kontrollen – so wie heute auf der L 361. Von Jan Wiefels
 
Für manche Autofahrer dürfte die Fahrt über die Landstraße 361 heute eine unangenehme Überraschung bereithalten: Die Polizei blitzt dort im Verlauf des Tages. Die Beamten stellen entlang der Straße besonders häufig ihr Messgerät auf – was aus der Sicht von Korschenbroichs Polizeichef Jürgen Morgenweg bereits den gewünschten Erfolg gebracht hat. Viele Verkehrsteilnehmer wüssten um die Kontrollen und fahren dort dementsprechend vorsichtig, sagt er. Galt die L 361 früher noch als Unfallschwerpunkt im Stadtgebiet, taucht sie in der aktuellen Unfallstatistik für 2013 nicht mehr auf.
Dies ist einer von mehreren Erfolgen, die das Zahlenwerk für das vergangene Jahr aufweist. Denn in nahezu allen Bereichen sind die Unfallzahlen rückläufig: Die Zahl der meldepflichtigen Verkehrsunfälle sank auf 247 (2012: 295) und auch die Summe der Unfälle mit Verletzten ging auf 79 (91) zurück. Und das wohl Erfreulichste: 2013 kam auf Korschenbroicher Stadtgebiet kein Mensch im Straßenverkehr ums Leben. Ein Jahr zuvor starben noch drei Personen. Die Entwicklung stimmt Jürgen Morgenweg froh. "Seit vier Jahren gehen die Unfallzahlen zurück", sagt er.
Damit die Entwicklung so weitergeht, setzt er auf eine Kombination aus Kontrollen – wie an der L 361 – und Prävention. Aus seiner Sicht seien Sanktionen ein sehr wirksames Mittel, um zu schnelles Fahren zu verhindern. Manchmal helfen aber auch bauliche Veränderungen. So wie an der Straße Am Hallenbad in Kleinenbroich, wo die Fahrbahn verengt wurde, damit die Kinder die Straße besser überqueren können und Autofahrer gezwungen sind, langsamer zu fahren. Fällt den Beamten eine gefährliche Stelle auf, die durch bauliche Veränderungen entschärft werden könnte, würden sie diese der Verwaltung melden. "Wir haben einen sehr kurzen Draht zur Verwaltung", sagt Morgenweg.
Um junge Menschen früh von den Gefahren von zu schnellem Fahren aufzuklären, gibt es auch an weiterführenden Schulen in Korschenbroich das Projekt "Crahskids". Dabei werden Schülern Filmsequenzen von Unfällen gezeigt. Beteiligte Ersthelfer berichten in den Klassen, wie sie den Unfall wahrgenommen haben. "Das kommt bei den Jugendlichen an", sagt Morgenweg.

Der Fokus bei der Polizeiarbeit richte sich besonders auf "schwache" Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger. Als Jürgen Morgenweg, der regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs ist, merkte, dass er als einer von wenigen Menschen sein Rad in der Unterführungen am Korschenbroicher Bahnhof schiebt, veranlasste er dort Schwerpunktaktionen.
Ein Wermutstropfen in der Statistik in der Anstieg der verletzten Verkehrsteilnehmer, die 65 Jahre und älter sind. Sie stieg auf 21 (2012: 15). Diese Entwicklung gelte es im Blick zu behalten, so Morgenweg. Da mehr ältere Autofahrer auf den Straßen unterwegs sein werden, könne die Zahl womöglich weiter steigen.
Quelle: NGZ

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