Montag, 17. März 2014

Jüchen Tausendsassa mit italienischen Wurzeln

Dieter De Girolami ist in Garzweiler als Ehrenamtler äußerst aktiv. Die Senioren haben seinen Spitznamen geprägt: "Rollami". Von Karin Verhoeven
 
Diesen Kosenamen trägt Dieter De Girolami gerne: "Rollami". So nennen ihn die Garzweiler Senioren liebevoll. An jedem ersten Mittwoch im Monat hört man im Ort daher häufig den Satz "Wir gehen zu Rollami". Denn dann lockt ab 15 Uhr der Seniorennachmittag im Pfarrheim, und dort sorgt "Rollami" mit einigen Helferinnen und vielen guten Ideen dafür, dass seine Senioren gesellige, unbeschwerte Stunden miteinander verbringen können.
Im Dezember 2006 hat er das Amt als Hauptorganisator der Garzweiler Seniorengemeinschaft von Peter Giesen übernommen. Beide Ehrenbrudermeister der St. Sebastianus- Schützenbruderschaft hatten schon öfters einander in ihren Aufgaben abgelöst. So war Dieter De Girolami in Giesens Nachfolge von 1995 bis 2003 Brudermeister und unterstützte in Garzweiler seit den 1990er Jahren den kontinuierlichen Aufbau eines Archivs.
Für die Senioren hat er mit seinem rheinisch-italienischen Elan die reifere Generation ab 65 im wahrsten Sinn des Wortes auf Trab gebracht. Traf man sich früher fast ausschließlich bei Kaffee und Kuchen zum gemütlichen "Klön", so war er es, der eine Gruppe zum Wandern, andere zum Radfahren, wieder andere zum Spielen anregte – wobei der meist nicht enden wollende "Klön- und Spielnachmittag" im Vordergrund steht. Auch gibt jedes Jahr aktuelle Informationsveranstaltungen und den beliebten Tagesausflug wie im vorigen Jahr nach Weeze. "Da haben unsere Leute während einer Planwagenfahrt gesungen wie in übermütigen jungen Jahren", schwärmt Dieter De Girolami, der inzwischen selbst schon 73 Lenze zählt. Seit einigen Jahren finden Grillabende statt und einmal im Jahr auch ein Oktoberfest.
Die Teilnehmer sind voll des Lobes. Kein Wunder: Ideen hat Dieter De Girolami wahrlich genug. Auch als Moderator ist er gefragt – das Moderieren hat er nicht verlernt seit seinen 15 Jahren in der karnevalistischen "Bütt" und der Zeit als Mitglied des Garzweiler Elferrates bis 2005. Trotz seiner italienischen Wurzeln fühlt sich De Girolami als "Jarzwiller Jung".

Nach Garzweiler kam er im Januar 1944 aus Schlesien in einem Flüchtlingstreck über Thüringen. De Girolami ging in Garzweiler zur Schule, wo Peter Giesen erstmals sein Lehrmeister war. Er lernte den Beruf des Maschinenschlossers. Pläne vom Ingenieurstudium zerschlugen sich, weil er kurz vor Studienbeginn bei einer Versicherung mit Begeisterung zu arbeiten begonnen hatte. Ehefrau Erika lernte er 1966 beim Schützenfest in Alt-Garzweiler kennen – ein Jahr bevor er Zugführer in seinem "Kaiser- Wilhelm-Zug" wurde. Im Oktober 1967 war Hochzeit, und ein Jahr später kam Tochter Daniela zur Welt. Seit 1996 und 1998 ist er Großvater von zwei Enkeln.
Ein wichtiges Jahr war 1981, als Dieter De Girolami Schützenkönig und seine Frau Erika seine attraktive Königin war. Es gab fast nichts, was De Girolami nicht angepackt hat für Garzweiler. So hat er sogar den VfL Garzweiler organisiert und geleitet, eine Damenmannschaft sowie eine Tischtennisabteilung gegründet, war Organisator der Kevelaer-Pilger und ist bis jetzt immer noch im Vorstand einer Herzsportgruppe. "Ganz nebenbei habe ich auch noch beruflich erfolgreich gearbeitet," sagt der 73-Jährige und schmunzelt.
Quelle: NGZ

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