Geboren in die Gastwirtsfamilie Glasmacher – Großmutter Therese Laakmann führte eine Wirtschaft – hätte Schröder diesen Beruf ergreifen können. "Meine Oma meinte: ,Wirt kannst du immer noch werden. Werd' doch auch Schneider'", erinnert sich der gebürtige Kapellener. Die Fortsetzung der Familientradition kam ihm sehr entgegen, hatte er bereits als Junge Kleidung für seine Puppen gefertigt.
Dies tat er nach seiner Ausbildung ab 1955 bei der Düsseldorfer Firma Heinrich Westhoff weiterhin: Für die meist männliche Kundschaft wurde dort Maßkleidung geschneidert, für die Damen Kostüme. Mehr als 50 Jahre übte Schröder seinen Beruf aus. An ihm hatte er nicht nur Freude, sondern dieser ließ ihm auch Zeit für ehrenamtliches Engagement in Sport und Politik. Dass Schröder als der "Mann mit Hut" unverwechselbar wurde, hatte weniger etwas mit Stil-Empfinden als mit empfindlichen Ohren zu tun: "Als Kind habe ich oft unter Mittelohrentzündung gelitten", erzählt er.
Ziele verwirklichen, gemeinsam ein Ergebnis finden, Andersdenkende respektieren und stets höflich zu bleiben – mit diesen Eigenschaften wurde der CDU-Mann Schröder zunächst in Grevenbroich unter SPD-Bürgermeister Hans Gottfried Bernrath, dann in Jüchen zu einer prägenden Gestalt der Sportlandschaft. 1979, nach seinem Austritt aus der SPD, war er CDU-Mitglied geworden, kam als Sachkundiger Bürger in den Kreis-Sportausschuss: "Wilhelm Graf von Pfeil war mein großes Vorbild, von ihm habe ich viel gelernt", erinnert sich Schröder.
Jetzt kann er sich in seinem bequemen Wohnzimmersessel zurücklehnen "Die Sportlandschaft in Jüchen mit drei Kunstrasenplätzen, einer Tartanbahn und der Dreifachhalle ist optimal", sagt er nicht ohne Stolz. Gerade für letztere hatte er sich über viele Jahre eingesetzt. Mehr Zeit nehmen will er sich künftig etwa für die Ahnenforschung oder "für meine Nähwerkstatt im Keller", sagt er mit verschmitztem Lächeln. Dass Hort Schröder die Lokalpolitik aus den Augen lässt, kann man sich indes kaum vorstellen.
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