Freitag, 14. Februar 2014

Jüchen Schülerin bringt sich selbst Japanisch bei

Carmen Krogull (16) leitet als Schülerin am Gymnasium die Japanisch-AG. Die Sprache hat sie sich selbst beigebracht, Die Gieratherin hat auch bereits zehn Monate in Japan gelebt. Ihre Faszination für die fremde Kultur begann mit Mangas. Von Antonia Staudenmeir
 
In Jüchen mehr über Japan erfahren: Das können die Schüler am Gymnasium Jüchen in der Japan-AG. Das Besondere daran: Die 16-jährige Schülerin Carmen Krogull leitet sie. Ihr Ziel: Sie möchte ihren Mitschülern die japanische Kultur und Sprache näher bringen.
Die Gieratherin kennt Japan, hat dort als erste Schülerin des Gymnasiums ein Auslandsjahr verbracht und den Alltag erlebt – und das bereits im Alter von 15 Jahren. Allerdings fasziniert sie die japanische Kultur schon länger: Aufmerksam wurde sie darauf als Zwölf-Jährige. "Im Jahr 2010 habe ich angefangen meine ersten Manga-Charaktere zu zeichnen", erzählt Carmen Krogull begeistert. "Damals war es nicht mehr als eine kleine Freizeitbeschäftigung, aber dann fand ich es immer interessanter."
So interessant, dass sie begann, sich selbst Japanisch beizubringen. Dazu nutzte die Gymnasiastin Internetseiten und Videos auf "Youtube", kaufte sich ein Buch zu dem Thema. "Trotzdem war es sehr schwer", erinnert sich die 16-Jährige. Besonders die Aussprache bereitete ihr anfangs Probleme. "Ich habe einfach alles so ausgesprochen, wie es geschrieben wurde." Besser lernte sie die Sprache durch Animes, gezeichnete japanische Fernsehserien; diese schaute sich Carmen im japanischen Original mit deutschem oder englischem Untertitel an: "So konnte ich die Aussprache am besten lernen."
Im Sommer 2012 war es so weit: Carmens Aufenthalt in Japan stand bevor. Über die Austauschorganisation "Ayusa Intrax" hatte sie eine Gastfamilie in der japanischen Stadt Sendai gefunden und nun war sie bereit loszufliegen.

Keine Bedenken vor dem Aufbruch in ein weit entferntes Land? "Angst hatte ich nicht, obwohl ich damals nicht viel mehr als die Grundlagen des Japanischen konnte", erinnert sich die Gieratherin. Am Anfang habe sie sich fast nur in Englisch mit ihrer Gastmutter unterhalten – und selbst im letzten Monat in Japan hätte sie in der Schule "gerade einmal 20 Prozent des Gesprochenen verstanden". Trotzdem hat sich die Zeit gelohnt: "Ich habe sehr viele schöne und wertvolle Erfahrungen dort gemacht." Ihre Gastfamilie war für Carmen etwas ganz Besonderes: "Bei ihnen war einfach immer was los." Außerdem hätten in der Familie auch kleinere Geschwister gelebt. Doch obwohl Carmen jeden einzelnen Tag in Japan genossen hat, war sie nach zehn Monaten froh, wieder zu Hause zu sein: "Solange von der Familie getrennt zu sein ist schon hart.
Zurück nach Japan will sie aber auf jeden Fall: "Ich kann mir auch gut vorstellen, dort nach meinem Studium für einige Jahre zu leben." Doch das liegt noch in ferner Zukunft. Jetzt lernt die Gymnasiastin für ein Sprachzertifikat für Japanisch. Für den Vorbereitungskurs hat sie sich bereits angemeldet.
Quelle: NGZ

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